Mitsprache: Kommt bald ein Fürther Jugendrat?

8.3.2021, 17:30 Uhr
Mitsprache: Kommt bald ein Fürther Jugendrat?

© Foto: Arne Marenda

In verschiedenen Diskussionsgruppen wurden Vertretern von Politik und Verwaltung Ideen und Forderungen vorgestellt. Klar wurde: Kaum jemandem unter den jungen Frauen und Männern genügt es, sich einmal im Jahr auf diese Weise Gehör zu verschaffen.

Unter Jugendbeteiligung stellen sich viele – bei aller Wertschätzung des Jugendforums – mehr vor: etwa ein legitimiertes und sich regelmäßig treffendes Gremium, vergleichbar dem städtischen Seniorenrat oder dem Behindertenrat.

Und tatsächlich scheint sich etwas in diese Richtung zu bewegen: Jedenfalls kündigte die Stadtspitze bei dem digitalen Treffen an, noch in diesem Jahr konkrete Pläne für eine Vertretung der jungen Generation vorzustellen.

Dauerbrenner Toiletten

Einstweilen hat das vierte Fürther Jugendforum ganze Arbeit geleistet. Knapp 100 Teilnehmer ab der 8. Jahrgangsstufe aus allen Schularten waren online dabei – um über selbst gesetzte Themen zu reden. "Dass kein Erwachsener die Tagesordnung vorgibt, ist ein ganz wichtiger Aspekt des Konzeptes Jugendforum", erklärt Swantje Schindehütte. Sie hat die Veranstaltung als Vertreterin des Fürther Amts für Kinder, Jugendliche und Familien organisiert.


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Neben Digitalisierung, Bus & Bahn oder aber Bademöglichkeiten schafft es mancher Dauerbrenner alljährlich auf die Agenda – etwa das Thema Schulsanierungen und unappetitliche Schultoiletten. "In einigen Gebäuden sind die Wände so dünn, dass man während einer Prüfung durch die Geräusche aus dem Nebenzimmer abgelenkt wird", klagte eine junge Frau. Außerdem lerne es sich in "schönen, neuen Räumen" einfach besser.

Markus Braun, zweiter Bürgermeister und Schulreferent, war von dieser Kritik wenig überrascht; er erinnerte an die eigens dafür eingesetzte städtische "Taskforce" für marode Toiletten sowie bereits durchgeführte und noch kommende Sanierungen.


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Viele treibt die Sorge über Einschränkungen und Belastungen wegen der Corona-Pandemie um. Von einem regulären Unterricht, attraktiven Freizeitangeboten oder ungezwungenen Treffen mit Freunden könne man nur träumen. Wenigstens bei so wichtigen wie unvermeidlichen Terminen wie etwa den Abschlussprüfungen sollte statt auf Mund-Nase-Masken auf Luftfilter gesetzt werden, so eine Forderung. Alternativ könnten die Tests im Freien geschrieben werden.

Kora Maresch-Kern vom Bildungsbüro der Stadt ermutigte die Jugendlichen, diese Anliegen gegenüber Lehrern und Schulleitungen auszusprechen. "Meine Schule geht nicht auf uns ein und stellt auf Durchzug", war eine der ernüchternden Antworten. "Manche Lehrer machen ohne Anweisung von oben gar nichts", lautete eine andere.

 

 

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