Neue Ikea-Filiale in Nürnberg beunruhigt Fürther nicht

17.12.2015, 08:01 Uhr
Neben Ikea in Fürth soll nun eine Filiale in Nürnberg folgen.

© Edgar Pfrogner Neben Ikea in Fürth soll nun eine Filiale in Nürnberg folgen.

"Von einer Schließung kann keine Rede sein", sagt Wirtschaftsreferent Horst Müller auf Anfrage der Fürther Nachrichten. "Der Laden in Poppenreuth brummt doch", ergänzt seine Mitarbeiterin Sonja Soydan, zuständig für Firmenservice und Ansiedlungsberatung. In Ballungsräumen seien mehrere Niederlassungen eines Möbelhauses durchaus nicht unüblich.

Müller selbst blickt der heutigen Pressekonferenz gelassen entgegen. Er weiß, dass Ikea selbst Marktanalysen angestellt hat und befürchtet deshalb auch keinen "Kannibalisierungseffekt" für den Fürther Ikea-Standort durch einen weiteren in Nürnberg. "Das Unternehmen wäre schlecht beraten, einem seiner besten Stützpunkte das Wasser abzugraben." Der Fürther Wirtschaftsreferent geht davon aus, dass die geplante Nürnberger Niederlassung auf einen gänzlich anderen Einzugsbereich von Kunden ausgerichtet ist.

Gegen eine Schließung in Fürth spricht die Tatsache, dass im vergangenen Jahr eine neue Anlieferzone mit 2000 Quadratmeter großer Halle geschaffen wurde. Und erst elf Jahre ist es her, dass Ikea sein zu klein gewordenes Haus räumte und einen doppelt so großen Neubau für 55 Millionen Euro auf der anderen Seite der Hans-Vogel-Straße bezog.

Wenig später wurde der mittelfränkische Möbelmarkt jedoch kräftig aufgemischt. Denn 2005 übernahm der Berliner Möbelhändler Kurt Krieger das Franken-Wohnland an der Ronhofer Ausfahrt des Frankenschnellwegs für sein Unternehmen Möbel Höffner. Damit konnte er die Zeit bis zur Eröffnung seines nach eigenen Angaben 120 bis 125 Millionen Euro teuren Neubaus mit selbst finanziertem Autobahnanschluss Ende 2013 bei Steinach überbrücken. Es war in erster Linie eine Kampfansage an Möbel Lutz in Hirschaid und in der ehemaligen Nürnberger Südkaserne.

Heuer erweiterte Höffner das Steinacher Haus um einen Sconto-Mitnahmemarkt. Kriegers erklärtes Ziel war es, Lokalmatador zu werden. Dafür hat er 15 Jahre lang gekämpft. Über rund 53 000 Quadratmeter Verkaufsfläche verfügen Höffner und Sconto bei Steinach. Zum Vergleich: Der Poppenreuther Ikea-Stützpunkt bringt es nur auf rund 18.000 Quadratmeter.

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