Neue Mitte: Investor rechnet nicht mit langem Leerstand

20.3.2016, 16:00 Uhr
Neue Mitte: Investor rechnet nicht mit langem Leerstand

© Hans-Joachim Winckler

Die Schuh Mengin GmbH macht neben Fürth auch Niederlassungen in Erlangen, Hof, Schweinfurt und Regensburg dicht. „Wir sind weiter fest entschlossen, am Markt zu bleiben. Dazu müssen wir uns aber von unrentablen Filialen trennen“, teilte Geschäftsführer Andreas Mengin auf Anfrage der Fürther Nachrichten mit. Wie berichtet, ist das Unternehmen in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten. Die Standortmieten in den Toplagen, in denen Schuh Mengin zuhause sei, so Andreas Mengin, seien zu hoch. „Gleichzeitig sind immer weniger Menschen in den Innenstädten unterwegs.“

Wie viele der 13 Mengin-Filialen am Ende bestehen bleiben, sei noch nicht abzusehen. Fürth gehört auf jeden Fall nicht dazu. „Der Räumungsverkauf hat begonnen, ist dieser beendet, schließt die Filiale“, sagt der Geschäftsführer. Wann genau das sein wird, hänge vom Verlauf der Aktion ab. Es könne wenige Tage, aber auch einige Wochen dauern.

  Für Neue-Mitte-Bauherr MIB ist es nur ein Jahr nach der Eröffnung der erste Leerstand. In den Kommentarspalten des Internets sehen einzelne Leser deswegen bereits das gesamte Projekt Neue Mitte scheitern, doch diesen Unkenrufen tritt man sowohl bei MIB als auch im Fürther Rathaus entschieden entgegen. „Ich bin guter Dinge, dass sich rasch ein Nachfolger findet, das ist beste Lage“, sagt etwa die Innenstadtbeauftragte Karin Hackbarth-Herrmann. Erst vor wenigen Wochen hatte sie Zahlen präsentiert, die belegen sollen, dass die Neue Mitte die Fürther City spürbar belebt habe. Messungen der Passantenströme zeigten, dass inzwischen weitaus mehr Menschen in der Fußgängerzone auf den Beinen sind. Es gebe folglich keinen Grund, sich Sorgen zu machen.

Wer Mengin in der Neuen Mitte beerben könnte – zu dieser Frage hält man sich bei MIB bedeckt. Gegenwärtig habe das Schuhhaus den Mietvertrag noch nicht gekündigt, sagte ein Sprecher am Freitag gegenüber den FN. Sobald das geschehen ist, rechne man „mit einer lebhaften Nachfrage“, denn: Die Neue Mitte werde bestens angenommen und erhalte in Fachzeitschriften deutschlandweit gute Kritiken. Man rechne keinesfalls mit einem längeren Leerstand – auch wenn ein Mieterwechsel sicherlich einen kleinen Umbau notwendig mache.

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