Nürnberger CSU will fahrerlose U1 bis nach Fürth

30.8.2011, 20:00 Uhr
Nürnberger CSU will fahrerlose U1 bis nach Fürth

© Eduard Weigert

„Mit der fahrerlosen U-Bahn auf den Linien U2 und U3 verfügt Nürnberg über ein Verkehrsmittel, das weltweit technologisch eine Spitzenstellung einnimmt“, schreibt CSU-Stadtrat Marcus König in einer Pressemitteilung. Im Zuge der ohnehin anstehenden Erneuerungs- und Instandhaltungsmaßnahmen auf der Linie U1 könnten gleich die Voraussetzungen für eine Umstellung dieser Route auf einen fahrerlosen Betrieb geprüft werden, meint König. Die CSU hat auch einen entsprechenden Antrag zur Behandlung im Verkehrsausschuss des Stadtrats gestellt.

SPD-Fraktionschef Christian Vogel steht dem Vorhaben indes skeptisch gegenüber. „Die U1 ist unsere längste Linie. Das ist derzeit nicht finanzierbar“, sagte er auf NZ-Anfrage. Als langfristiges Ziel steht zwar auch der Sozialdemokrat hinter der Umstellung des Betriebs, doch momentan „hat unser Haushalt nicht viel Spielraum“.

Freilich hat die CSU dieses Problem durchaus erkannt – im Antrag fordern die Konservativen daher die Stadtverwaltung auf, zu prüfen, inwieweit Bund und/oder Land den fahrerlosen U-Bahnbetrieb fördern könnten. Vogel ist diesbezüglich wenig zuversichtlich – schließlich sei Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) gerade dabei, die Förderungen für den öffentlichen Personennahverkehr kräftig zu kürzen. „Nach der momentanen Beschlusslage bekommen die Verkehrsbetriebe ab 2015 oder 2016 bei der Beschaffung neuer Fahrzeuge nahezu keine Zuschüsse mehr.“ Deswegen kann sich Vogel schwer vorstellen, dass für die automatische U-Bahn Gelder fließen würden.

Bei der VAG befasst sich derzeit eine Arbeitsgruppe mit der Frage, ob und wie der Automatikbetrieb ausgebaut werden kann.

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