Oberasbach frühstückt rund um den Globus

03.11.2016, 06:00 Uhr
Oberasbach frühstückt rund um den Globus

© Foto: Sabine Rempe

Wenn auf dem Stundenplan statt Mathe, Physik oder Deutsch ein gemütliches Frühstück steht, dann ist das auf jeden Fall ein ungewöhnlicher Schultag. „Sieht sehr gut aus“, erklärt Tim (12) denn auch zufrieden nach einem ersten Blick auf die feine Auswahl, die auf langen Tafeln bereitsteht. Die Jungen und Mädchen haben sich in der liebevoll dekorierten Turnhalle nach einem klugen Prinzip einen Platz gesucht: Pro Tisch sitzen stets nur zwei Schüler aus einer Klasse. Zuerst durften die Fünftklässler, die vor kurzem erst an die Schule gekommen sind, sich einen Platz aussuchen, nach und nach kamen anschließend die älteren Schüler hinzu. Die ausgeklügelte Tischordnung war kein Zufall: „Wir wollen uns ja gegenseitig kennenlernen“, erklärt Max Erdelyi, der mit Alysha Gondal und Domink Colak das neu gewählte Schulsprecher-Trio bildet.

Kennenlernen ist ein wichtiges Stichwort. Schulleiter Jürgen Knorz begrüßt unter den Gästen diesmal nämlich auch Mädchen und Jungen aus insgesamt 14 Nationen. Sie besuchen die Übergangsklassen an der benachbarten Mittelschule Zirndorf und bringen Gastgeschenke mit, die große Anziehungskraft haben, weil sie lecker sind und das Buffet zum weltumspannenden Genuss machen. Es gibt ukrainische Croissants mit Kirschen, italienische Cornetti, chinesische Teigtaschen, syrischen Feiertagspudding, thailändischen Klebereis mit Mango oder gefüllten Blätterteig aus der Türkei.

Für den Schulleiter ist die Einladung an die Schüler aus aller Welt, die sich kurz in ihrer jeweiligen Muttersprache vorstellen, nicht zuletzt auch ein Zeichen für die Werte, die in der Pestalozzischule gelebt werden: „Vor drei Jahren erhielten wir das Prädikat ,Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage‘, die gesamte Schulfamilie – Schüler, Lehrer und Eltern – verpflichtet sich für Toleranz und Demokratie einzustehen.“ Jürgen Knorz freut sich: „Solche Sprachenvielfalt wie heute hatten wir hier wahrscheinlich noch nie.“

Dieser gemeinsame Start in den Tag sei für ihn auch deshalb besonders wertvoll, weil Planung, Vorbereitung und Organisation von allen im Team auf die Beine gestellt worden seien. Das gemeinsame Erleben verdeutliche mehr als viele Worte und Erklärungen die Ziele, um die es gehe: „An einem Tag wie heute spürt man, wie unsere Schule pulsiert und lebt.“

Rolf Kimberger vom Staatlichen Schulamt lobte den Einsatz der vielen Helfer, die zum Gelingen beitrugen und die Geduld der Mädchen und Jungen, die in Ruhe abwarteten, bis es mit Bedacht zum Auswählen der Frühstücksspezialitäten ging. Schulsprecher Max fasst zusammen, was deutlich geworden ist: „Das hier ist lecker, wichtig und gelungen.“

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