Oberasbach: Sozialer Wohnungsbau light

31.10.2020, 18:12 Uhr
Oberasbach: Sozialer Wohnungsbau light

© Foto: Hans-Joachim Winckler

Elf Wohnungen in einem kubusförmigen Bau, ein solches Konzept hatte Timo Schäfer, Geschäftsführer der WBG Zirndorf, . Das Problem: Laut der entsprechenden Satzung sind dafür 15 Stellplätze notwendig, die wären auf dem 1075 Quadratmeter großen Areal neben dem Wohngebäude aber nicht unterzubringen. Der WBG-Vorschlag, stattdessen nur elf Parkplätze zu bauen, missfiel dem Gremium.

Schäfer legte nun eine abgespeckte Variante vor: Das Gebäude wurde auf drei Geschosse reduziert. Für die nur noch neun Wohnungen sind zwölf Stellplätze einzuplanen, die nun auch auf dem Grundstück liegen.

Probleme mit der Grundflächenzahl

Blieb das Problem der Grundflächenzahl (GRZ). Diese Größe besagt, vereinfacht gesagt, wie viel Prozent eines Grundstücks von Haus, Terrasse, Garage oder eben Parkflächen eingenommen werden dürfen und wie viel frei bleiben muss. Obwohl die Geschosshöhe reduziert wurde, sei die GRZ "nicht einzuhalten", hieß es in der Vorlage der Verwaltung. Dies würde nur funktionieren, wenn die anschließende ökologische Ausgleichsfläche einbezogen würde.

Diese würde laut Schäfer nicht angetastet. Was den aktuellen Planvorschlag anging, machte er allerdings kein Hehl daraus, dass er nach wie vor eher die große Lösung mit elf Wohnungen bevorzugen würde.

Stadträte winken ab

Doch damit biss er bei den Stadträten auf Granit. Stephan Zeilinger (BI) machte klar, dass aufgrund der gültigen GRZ und Satzung geplant werden müsse, deshalb lehne er sowohl die 9er- als auch die 11er-Lösung ab. Thomas Peter (FDP) plädierte dafür "so viele Wohnungen wie möglich zu bauen, weil wir auch das Bestreben haben, Geld zu verdienen". Der Liberale forderte deshalb eine schnelle Überarbeitung der Stellplatzsatzung. Dieser Antrag fand aber nur bei der BI und der Linken Zustimmung.

Christian Jäger (SPD) wies darauf hin, dass nicht die Satzung über die Anzahl der Wohnungen entscheide, sondern die Dachform. Seine Fraktion machte sich statt des Flachdaches für ein Satteldach stark. Damit wären ohnehin nur neun Wohnungen zu realisieren.

Die Nachbarn nicht "überfordern"

Sympathie dafür signalisierte auch die CSU: Man dürfe die Nachbarn in der Plauener Straße, wo es ohnehin räumlich eng zugehe, nicht "mit einem Klotz überfordern", sagte Jürgen Schwarz-Boeck.

Die für ein Gebäude mit neun Wohneinheiten und Satteldach stellen. Das beschloss der Stadtrat mehrheitlich gegen die Stimmen von BI, Linke und FDP. Und vielleicht geht ja doch ein wenig mehr: Ein Ausbau des Dachgeschosses soll nämlich geprüft werden.

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