Pfarrer an der Schaufel

PUSCHENDORF - Es ist ein seltenes Ritual: Mit einer liturgischen Feier wurde der vordere Teil des alten Friedhofs von seiner Bestimmung als letzte Ruhestätte entwidmet. Zugleich erfolgte der erste Spatenstich für den Neubau eines Gemeindesaals.

Das Bauvorhaben auf dem Friedhofsgrund hatte vorübergehend für große Unruhe in der Bevölkerung gesorgt (die FN berichteten). Seit einigen Monaten sind aber die Wogen geglättet. Viel Energie wurde in die Realisierung des Bauvorhabens gesteckt. Der im Jahr 1591 direkt neben der Kirche angelegte Friedhof wurde 1965 als Begräbnisstätte geschlossen, wie Pfarrer Markus Broska in Erinnerung rief. Seit dieser Zeit werden die Toten im neu angelegten Waldfriedhof am Ortsrand bestattet.

Der vordere Teil, so Pfarrer Broska, „ist nun kein Friedhof mehr, aber weiterhin kirchlicher Grund, der dem Leben unserer Kirchengemeinde zur Verfügung steht“. Nach der Einwilligung und der Finanzierungszusage seitens der evangelischen Landeskirche sollen bereits in den kommenden Wochen die Bauarbeiten starten.

„Wenn das Wetter mitspielt, können wir mit dem Rohbau heuer noch fertig werden“, sagte Albert Trommer, Vertrauensmann des Kirchenvorstands. Mit Pfarrer Broska und dem Architekten Klaus Madinger und unterstützt vom Bagger der ausführenden Baufirma wurden die ersten Schaufeln Erde bewegt. Nach Worten des Dankes für die vielfältige Unterstützung stellte Broska die „Baustelle unter Gottes Schutz und Segen“. An das bestehende alte Gemeindehaus (Baujahr 1876) soll nun ein großer Gemeindesaal „als Haus des Glaubens und des Lebens“, wie es Broska formulierte, angebaut werden.