Polizei im Einsatz

Plötzlich neben dem Sprengmeister aufgetaucht: Jugendliche stören Fürther Bombenentschärfung

3.11.2021, 22:49 Uhr
Ein größeres Aufgebot der Polizei war am Mittwoch im Einsatz, um die Straßen rund um den Fundort abzusperren. 

© Hans-Joachim Winckler Ein größeres Aufgebot der Polizei war am Mittwoch im Einsatz, um die Straßen rund um den Fundort abzusperren. 

Es ist ein stundenlanger Kraftakt für Rettungskräfte und Sprengstoffexperten. Rund 1300 Menschen mussten ihre Häuser verlassen, nachdem im Fürther Westen ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden wurde. Die 225-Kilogramm-Bombe ist nicht ungefährlich, deshalb stehen auch die Experten unter Hochspannung. Für sie ist es ein Routineeinsatz, aber keiner, der nicht vollste Konzentration verlangt.

Nachdem die Entschärfung der Bombe gegen 14.30 Uhr begann, kam es kurz nach Beginn der Arbeiten aber zu einem Zwischenfall. "Aus heiterem Himmel sind zwei Jugendliche aufgetaucht", bestätigte ein Sprecher der Stadt Fürth auf Nachfrage unserer Redaktion. "Der Sprengmeister hat sofort unterbrochen." Gegenüber nordbayern.de bestätigt Heiko Pagel, der Bombenexperte, den Vorfall. "Ich habe in meiner Laufbahn noch nie erlebt, dass während der hochkonzentrierten Arbeit plötzlich Zivilisten auftauchen." Solche Störaktionen seien nicht ungefährlich, sagt Pagel. "Da fängst Du wieder von Null an." Und das bei einer Bombe, die ohnehin Probleme machte. "Das ist für alle Beteiligten ein gefährliches Spiel."

Was den Störern droht, bleibt unklar

Polizisten suchten nach den Störern und fassten sie nur Minuten nach ihrer Aktion. Mit ihrem Auftauchen haben sie gegen ein behördliches Betretungsverbot verstoßen, erklärt der Stadtsprecher. Deshalb droht ihnen nun jede Menge Ärger. Welche Strafe die Jugendlichen erwartet, ist bisher allerdings unklar.

Die Störaktion der Jugendlichen sorgte für Verzögerungen bei der Entschärfung, die sei "insgesamt aber gering" gewesen, teilt das Präsidium Mittelfranken mit. Der Blindgänger wurde noch am Mittwoch kontrolliert gesprengt. Bis die Sprengstoffexperten Entwarnung geben konnten, mussten die rund 1300 Anwohner in Notunterkünften, bei Freunden oder Verwandten ausharren.