Rätsel gelöst: Das Bild zeigt Unterfürberg

31.1.2021, 15:00 Uhr
Kein Mensch, nirgends, aber reichlich Idylle: Aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts stammt dieses Foto. Wo es geschossen wurde ist inzwischen bekannt.

© Foto: Stadtarchiv/Heinrich Lotter Kein Mensch, nirgends, aber reichlich Idylle: Aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts stammt dieses Foto. Wo es geschossen wurde ist inzwischen bekannt.

Gehöfte, Ställe, ein paar Häuser, im Vordergrund ein Gewässer: Nein, nicht nach Langenzenn und vor die Horbacher "Seerose", wie eine Leserin vermutete, führt der Weg, sondern in den alten Ortskern von Unterfürberg – in den sehr alten, um genauer zu sein. Das Backsteinhaus links zeigt die Gaststätte "Zur Villenkolonie" der Familie Heid; das Restaurant, inzwischen erweitert um einen Biergarten, gibt es noch immer. Beim Renovieren verschwanden aber die Schmuckelemente.

Was nicht mehr existiert, sind rechts daneben die Höfe der Familien Büttner und Weißel, dort blickt der Betrachter anno 2021 auf Reihenhäuser. Die Scheune rechts wurde umgebaut und ist längst ein Wohnhaus – Nachfahr und Leser Andreas Kachelrieß muss es wissen, denn er wohnt darin.

Längst verschwunden ist der Dorfweiher, der sich vom Scherbsgraben speiste und um 1950 herum trockengelegt wurde. Ältere Leser erinnern sich, welche Mutprobe es im Winter war, den Teich auf seine Schlittschuhtauglichkeit hin zu prüfen. Insgesamt gab es am östlichen Ortsrand zwei größere und zwei kleinere Weiher. Lang her, wie gesagt.

Lässt dies Rückschlüsse zu auf die Entstehungszeit der Aufnahme? "Zwischen 1930 und 1940", spekuliert ein Leser. Doch das ist nicht zutreffend. Vom Fotografen-Standpunkt aus zu sehen ist 2021 nämlich das Vereinsheim der 1998 gegründeten Fürberger Kärwaburschen. Der Bau mit seinem Türmchen war zuvor das Feuerwehrspritzenhaus, das 1910 eingeweiht wurde – aber eben noch nicht auf unserem Bild existiert. Es muss sich also um eine Aufnahme handeln, die mindestens 111 Jahre alt ist.

Die Aufnahme selbst entstand auf einem kleinen Fußweg, der neben der einzigen Bäckerei Weiß entlang führte ins untere Dorf und von dort weiter in die Stadt Richtung Billinganlage.

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