Rote Rosen und Applaus zum Abschied

24.4.2008, 00:00 Uhr
Rote Rosen und Applaus zum Abschied

© Linke

Für ihre Verdienste wurden Ferdinand Metz, Rolf Werner, Grete Schwarz und Siegfried Stieber denn auch mit Goldenen Kleeblättern geehrt. Auf eine «besondere Lebensleistung», so Oberbürgermeister Thomas Jung, blickt dabei Metz zurück. Für die CSU wirkte er stolze 42 Jahre und unter vier Stadtoberhäuptern im Kommunalparlament, von 1984 bis 2001 als Chef seiner Fraktion.

«Ich fühle mich befreit», sagte Metz selbst im Gespräch mit den FN über seinen Ausstieg. Was verwunderlich und merkwürdig nüchtern klingt, meint der 77-Jährige Druckereibesitzer im positiven Sinn: Er gehe mit dem beglückenden Gefühl, viel für seine «liebenswerte, großartige Stadt» geleistet zu haben, wie Metz in seiner Abschiedsrede meinte. Mit der Politik sei es «ein bisschen wie mit der Liebe: Man stürzt sich kopfüber hinein, ohne die leiseste Ahnung, auf was man sich da einlässt».

Mit von der Partie war auf einem Großteil des Wegs Metz’ Parteifreund Rolf Werner, der 1977 in den Rat einzog. Zuletzt stellvertretender Fraktionsvorsitzender, genoss der 68-jährige Burgfarrnbacher über Parteigrenzen hinweg einen Ruf als der Haushaltsexperte schlechthin. Ein Jahr nach Werner schaffte Grete Schwarz (SPD) den Sprung in den Stadtrat und wurde zur «wichtigen Stimme der Südstadt» (Jung). Als Krönung ihrer Laufbahn betrachtet sie den von ihr stets ersehnten Bau des Thermalbads.

Siegfried Stieber, Schatzmeister der CSU, hatte seit 1979 Sitz und Stimme. Im Gegensatz zu den drei anderen war er bei der letzten Wahl wieder angetreten, doch wegen dramatischer Verluste seiner Partei hatte es für ihn überraschend nicht mehr gereicht. Er sei gestern «mit etwas Wehmut» ein letztes Mal die Rathaustreppen zum Sitzungssaal hochgestiegen, bekannte der 68-Jährige.

Freiwillig wiederum ziehen sich zurück: Anette Reichstein, die 18 Jahre Stadträtin und zuletzt stellvertretende SPD-Fraktionsvositzende war, Ulrich Tipp, Heidi Tischendorf und Heidi Wille (alle CSU und seit 1996 im Rat), Karin Vetter (SPD, seit 1999), Rosemarie Koch und Gabriele Köpplinger (beide SPD, seit 2001) sowie der Grieche und erste EU-Ausländer im Stadtrat, Athanase Andriopoulos (SPD, seit 2002).

Kein neues Mandat hatten beim Urnengang am 2. März Günter Kahl (CSU, seit 1994), die CSU-Ausscherer und zuletzt für die Freien Wähler aktiven Werner Scharl (seit 1996) und Jürgen Raum (seit 2002) sowie Kathrin Kimmich (CSU, seit 2002) erhalten.