"Schönster Platz der Region": Visionen für die Fürther City

31.1.2020, 06:00 Uhr
So oder so ähnlich könnte der Helmplatz in einigen Jahren aussehen. Hinten links ist das Alte Eichamt zu erkennen.

© Visualisierung: Stadt Fürth So oder so ähnlich könnte der Helmplatz in einigen Jahren aussehen. Hinten links ist das Alte Eichamt zu erkennen.

Mit Superlativen hat der Rathauschef noch nie gegeizt. Jetzt blickt Thomas Jung von einer rückwärtigen Dachterrasse der Feuerwache auf den Helmplatz und sagt: "Dieses Areal hat die Chance, einer der schönsten und attraktivsten Plätze der Metropolregion zu werden."

Nicht zum ersten Mal stellt er diese Vision vor: Indem man nach dem Umzug der Feuerwehr an die Kapellenstraße störende Mauern und Anbauten hinter der alten Wache entfernt, entstünde ein weiterer Stadtplatz, größer als der Grüne Markt, wie Jung gerne betont. Das Areal könne sich beim Alten Eichamt hin zur Pegnitz öffnen, von dort schafft eine neue Uferpromenade eine direkte Verbindung zum Stadtpark.

Neu ist, dass Jungs Vision nun beginnen soll, Realität zu werden. Nächste Woche wird der Bauausschuss beschließen, einen Ideenwettbewerb für die Umgestaltung der Fläche auszuschreiben. Dass der Beschluss, eine bislang noch vernachlässigte Ecke der Innenstadt derart aufzuwerten, mitten im Wahlkampf fällt, dürfte kein Zufall sein.

Konkret sucht das Rathaus Konzepte für drei Teilbereiche: das Areal vor der Feuerwache, den Helmplatz und die besagte Uferpromenade, mit der Jung bereits Naturschützer gegen sich aufgebracht hat. Der BN befürchtet "einen Kahlschlag" und einen "Totalverlust der bestehenden ökologisch wertvollen Ufervegetation".

 

Wohl auch deshalb schlägt Jung inzwischen moderate Töne an. Die massive Promenade an der Rednitz sei kein Vorbild für das neue Projekt. Stattdessen spricht Jung von einem "naturschonenden Steg" und dem Erhalt möglichst vieler Großbäume am Ufer.

Dafür werde der Steg nicht immer direkt am Wasser verlaufen können. "Ein Kompromiss", sagt Jung. In der Jury des Wettbewerbs sollen nicht nur Vertreter der Parteien und der Verwaltung sitzen, sondern "gesellschaftliche Akteure" wie der Fischereiverein, der Bund Naturschutz oder der Altstadtverein, "auf dessen Kompetenz" Jung nicht verzichten möchte.

Raum für die Kärwa?

Der OB ahnt, dass es Diskussionen geben wird, zum Beispiel darüber: Wie viel Raum wird der neue Platz für Veranstaltungen bieten? Jung könne sich beispielsweise vorstellen, dass beim Fürth Festival dort künftig eine Bühne steht. Auch die Kärwa habe das Potenzial, sich bis hierher auszudehnen. Im Vordergrund stehe für ihn aber "viel Grün" – etwas, das die Freiheit oder Grüne Markt nicht zu bieten haben.


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Ende 2020 sollen die Ergebnisse des Wettbewerbs vorliegen. Mit einem weiteren Jahr rechnet Jung dann für Detailplanungen. Würden die Bauarbeiten im Sommer 2022 beginnen, könnte im "Herbst 2023 oder Frühjahr 2024" alles fertig sein. "Der Zeitplan", sagt er, "ist nicht unrealistisch."

Parallel wird die Stadt bei einem zweiten Wettbewerb Ideen für den Bahnhofsvorplatz suchen. Weniger Asphalt, dafür mehr Platzcharakter und mehr Grün lauten die Ziele, so Jung. Gastronomie, die in das Bahnhofsgebäude zieht, werde im Außenbereich Tische aufstellen können. Zudem soll sich das Areal bekanntlich in eine Mobilitätsdrehscheibe verwandeln, die herkömmliche und neue Verkehrsangebote verknüpft.

 

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