Schüler-Guides: Fürther Kinder bieten Führungen durch die Stadt an

FÜRTH - Im Rahmen des Projekts werden Schülerinnen und Schüler dazu ermuntert, Geschichte aus ihrer Perspektive zu vermitteln.

Kinder entdecken die Stadt und vermitteln deren Geschichte aus ihrer ganz eigenen Perspektive: Das ist das Konzept hinter den "Schüler-Guides", die ab Mitte Oktober wieder unterwegs sein werden. Ein Schwerpunkt ist in diesem Jahr das Fürther Rathaus.

"Der Bürgermeister ist so etwas wie der Klassensprecher von Fürth", weiß der neunjährige Jonas. Gemeinsam mit seinen Mitschülerinnen und Mitschülern der Klasse 3/4 a an der Stadelner Hans-Sachs-Grundschule bereitet er sich gerade auf seinen Auftritt als Rundgangsleiter vor.

So ganz geheuer ist ihnen die Herausforderung aber wohl noch nicht. Ihre Aufregung, in ein paar Wochen vor fremden Menschen sprechen zu sollen, ist Jonas ebenso anzumerken wie Alex (10) oder Mila. "Ein bisschen nervös bin ich schon", gesteht die Neunjährige.

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Von Alexandra Voigt

Bevor es am Montag, 11. Oktober, so weit ist, wird ihnen ihre Klassleiterin Delia Zimmler gemeinsam mit Gästeführerin Doris Peipp-Schmidt alles Wissenswerte in mehreren Workshops vermitteln – und bestimmt die größte Nervosität nehmen. "Wir werden sie dabei aber sicher nicht mit Daten bombardieren, sondern wir versuchen, spielerisch ihr Interesse zu wecken", betont Peipp-Schmidt.

Angestoßen hat das Projekt mit dem Titel "Schüler-Guides" das Netzwerk Kinderfreundliche Stadt – heuer bereits im dritten Jahr. Wichtigstes Ziel dabei sei es, die Wahrnehmung der Kinder zu schulen, ihre Fantasie und Neugier anzuregen und vor allem die sozialen Kompetenzen zu stärken. "Kulturelle Bildung ist ein unverzichtbarer Bestandteil unseres Bildungssystems", sagt Maria Fontana-Eberle, die Vorsitzende des Netzwerks.

Doch im Schulalltag komme sie oft zu kurz, bedauert sie. Mit den Schüler-Guides soll diese Lücke geschlossen werden und Schule durch Freude am Lernen ganzheitlich erlebt werden. "Wir dürfen aus Schülern nicht Objekte machen", findet Fontana-Eberle.

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Neben den Stadelner Grundschülern werden im Oktober auch Mittelschüler der Pestalozzi- sowie der Gustav-Schickedanz-Schule und Realschüler der Leopold-Ullstein-Schule interessierte Bürger durch die Stadt führen. Die Realschüler bieten ihren Rundgang zur Fürther Stadtgeschichte sogar zusätzlich in englischer und italienischer Sprache an.

Weitere Themen sind die jüdische Geschichte und Kultur in der Stadt sowie Geschichte und Geschichten rund um den Fürther Stadtwald. Gesponsert wird das Schüler-Guide-Projekt durch die Stiftung der Fürther Unternehmerfamilie Schreier. Die Teilnahme an einem der Rundgänge kostet drei Euro.

Die Termine finden sich unter www.netzwerkkinderfreundlichestadt.de. Um Anmeldung wird unter der Rufnummer (01 77) 4 65 69 18 oder per E-Mail an maria@eberle-net.de gebeten.