So plünderten die Dynamo-Fans den Kiosk im Ronhof
25.4.2017, 16:50 Uhr
Nach der Plünderung einer Kiosk-Kasse im Ronhof am vergangenen Freitag steigt die Kriminalpolizei in die Ermittlungen ein. Noch fehlen die Zeugenaussagen, doch die Hoffnung ist gering, die Täter ausfindig zu machen, lässt Markus Feder, der stellvertretende Fürther Polizeichef, auf Nachfrage der Redaktion durchblicken.
"Die Gästefans verhielten sich zuvor extrem friedlich und unauffällig, das ließ sich nicht abschätzen", erklärt Feder. Den Vorfall selbst hatte kein Polizist gesehen, "sonst hätte man ja auch andere Maßnahmen ergreifen können".
Die Dynamo-Fans hatten im Gästeblock nach der Partie ihre Mannschaft minutenlang mit Gesängen gefeiert, der Aufsteiger aus Sachsen spielt eine sensationelle Saison und stand auch nach dem 0:1 gegen die SpVgg Greuther Fürth auf Platz fünf der zweiten Fußball-Bundesliga.
Als etwa eine halbe Stunde nach dem Schlusspfiff hundert Fußballfans von Dynamo Dresden den Gästeblock verließen, waren Polizisten bereits vorneweg zu den Bussen gelaufen, der Sicherheitsdienst befand sich am Ende der Menschenmenge.
Von der Tat gibt es wohl keine Videoaufnahmen, die schwarz gekleideten Diebe tauchten laut einem Augenzeugen, der sich gegenüber der Redaktion äußerte, blitzschnell in der Menge unter. Es soll sich um fünf bis sechs Täter gehandelt haben, die auf das Kommando "Holt die Kassen raus!" in die Kasse eines Getränkestandes griffen.
"Das muss man erst mal verdauen"
Ein erster Versuch an der Grill-Bude war noch gescheitert, weil der Verkäufer geistesgegenwärtig die Rolladen herunterließ, die die Täter daraufhin beschädigten. Ein anderer Verkäufer habe seine Kasse geschützt, indem er sie in den hinteren Bereich des Containers in Sicherheit brachte. Verletzt wurde niemand. Der Zeuge kam mit einem Schrecken davon ("Das muss man erst mal verdauen") und erhebt Vorwürfe gegen die Sicherheitsvorkehrungen: "Da passt das Konzept nicht. Die Dresdner Sicherheitskräfte sind erst gekommen, als alles vorbei war."
Die Kassen müssten in Zukunft öfter geleert werden und besser geschützt sein, und in der Passage hinter der Südtribüne, wo es auch in der Halbzeit eng zugehe, hätten auch nach Schlusspfiff Sicherheitskräfte abgestellt werden sollen, forderte er. Einen ähnlichen Vorfall gab es im Ronhof nach Informationen dieser Redaktion bereits vor einigen Jahren, ebenfalls beim Gastspiel der SG Dynamo Dresden in Fürth.