November-Zahlen

Trotz Inflation und Energiekrise: Fürther Arbeitsmarkt bleibt (noch) stabil

Gwendolyn Kuhn

Lokalredaktion Fürth

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1.12.2022, 15:30 Uhr
Weitgehend stabile Arbeitsmarktdaten: Profitiert haben im November wieder vor allem junge Menschen, die noch einen Ausbildungsplatz ergattern konnten.

© Foto: picture alliance / dpa Weitgehend stabile Arbeitsmarktdaten: Profitiert haben im November wieder vor allem junge Menschen, die noch einen Ausbildungsplatz ergattern konnten.

Inflation und Energiekrise können dem Arbeitsmarkt offenbar (noch) nichts anhaben. Im November ist die Zahl der Arbeitslosen bundesweit leicht zurückgegangen. Auch in Fürth und im Landkreis bleibt der Arbeitsmarkt recht stabil. Profitieren konnten, ebenso wie schon im Oktober, vor allem junge Menschen. Viele von ihnen, die noch auf der Suche nach einer Ausbildung oder einem Job waren, haben noch ein passendes Angebot finden können. Dass es dennoch immer sehr viel mehr Ausbildungsplätze gibt als Bewerber, liegt Jürgen Wursthorn zufolge an der derzeitigen wirtschaftlichen Lage.

"Viele gehen erst einmal länger auf die Schule und bilden sich weiter, weil es derzeit viele Unsicherheiten gibt", vermutet der Sprecher der Fürther Arbeitsagentur. Etwa ein Drittel weniger Bewerber gebe es momentan in der Kleeblattstadt im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019. Zurückhaltend sind aber auch viele Betriebe bei der Ausbildung. Sie beobachten zurzeit die weitere Entwicklung des Weltgeschehens. 27 Prozent weniger Lehrstellen als noch 2019 haben sie deshalb in Fürth im Angebot – trotz des drohenden und bereits bestehenden Fachkräftemangels.

Saisonal bedingt – besonders wegen des Rückgangs der Jugendarbeitslosigkeit – ist die Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk Fürth mit den Städten Fürth und Erlangen sowie den Kreisen Fürth, Erlangen-Höchstadt und Neustadt-Bad Windsheim leicht zurückgegangen. Im November waren dort 10.881 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Das sind 0,2 Prozent weniger als im Vormonat, aber 2,7 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote liegt mit 3,2 Prozent auf dem Niveau von Oktober; im Vergleich zum Vorjahresmonat liegt sie um 0,1 Prozentpunkte höher.

Ähnlich positiv sieht es in Fürth und im Landkreis aus. In der Kleeblattstadt waren im November 3627 Menschen ohne Job. Das sind 0,7 Prozent weniger als im Oktober und 1,4 Prozent weniger als noch vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote bleibt mit aktuell 4,8 Prozent seit Oktober unverändert und liegt damit exakt auf dem Wert des Vorjahresmonats.

Nicht ganz so gut ist die Lage im Landkreis. Dort suchten im November 1781 Frauen und Männer eine Arbeit. Das sind 1,8 Prozent mehr als im Vormonat und 0,5 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote ist seit Oktober um 0,1 Prozentpunkte auf aktuell 2,7 Prozent gestiegen und liegt damit auf demselben Wert vom Vorjahresmonat.

Dass der Arbeitsmarkt auch in absehbarer Zeit stabil bleibt, darauf deuten bereits jetzt einige Indikatoren hin. So gab es im gesamten Agenturbezirk im November lediglich 19 Anzeigen auf Kurzarbeit. Auch Beantragungen von Insolvenzgeld spielten kaum eine Rolle. Dafür stieg die Nachfrage nach Personal weiter an.

In Fürth haben die hiesigen Arbeitgeber 251 offene Stellen gemeldet, 10,1 Prozent mehr als einen Monat zuvor und 26,1 Prozent mehr als noch im November letzten Jahres. Etwas anders sieht es im Landkreis aus. 122 offene Stellen waren dort gemeldet; 11,9 Prozent mehr als im Oktober. Verglichen zum Vorjahresmonat allerdings waren es 20,8 Prozent weniger.

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