Februar-Bilanz

Unübliche Winterbelebung und viele offene Stellen: Fürther Jobmarkt lässt auf gute Zeiten hoffen

Gwendolyn Kuhn

Lokalredaktion Fürth

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1.3.2023, 17:40 Uhr
Viele Arbeitgeber suchen derzeit Mitarbeiter. Auch in Fürth und im Landkreis steig die Zahl der gemeldeten offenen Stellen stark an. 

© Carsten Rehder/dpa Viele Arbeitgeber suchen derzeit Mitarbeiter. Auch in Fürth und im Landkreis steig die Zahl der gemeldeten offenen Stellen stark an. 

Der Februar ist normalerweise kein Monat für sinkende Arbeitslosenzahlen, im Gegenteil: Meistens hat der Winter dann noch mal so richtig Fahrt aufgenommen und viele Betriebe, deren Beschäftigte vorwiegend draußen arbeiten, ausgebremst. In der Folge wird Personal freigestellt, bis die Temperaturen klettern und beispielsweise Bau- und Gartenbauunternehmen wieder voll durchstarten können.

Heuer sieht das anders aus. Zwar sind die Arbeitslosenzahlen bundesweit etwas gestiegen, im Freistaat dagegen leicht gesunken. Auch im Agenturbezirk Fürth, zu dem neben der Stadt und dem Landkreis Fürth die Stadt Erlangen sowie die Landkreise Erlangen-Höchstadt und Neustadt/Aisch-Bad Windsheim gehören, nahm die Zahl der Erwerbslosen im Februar ein wenig ab.

"Die Richtung stimmt", heißt es von Ines Fuchs dazu, auch wenn die Vorsitzende der Geschäftsführung der Fürther Agentur einräumt, dass im gesamten Zuständigkeitsbereich "die Vorjahreswerte bei Arbeitslosigkeit und Personalnachfrage noch nicht erreicht werden". Kräftig zugelegt aber haben im Vergleich zum Januar die gemeldeten Stellen. Waren sie damals rückläufig, gibt es aktuell wieder sehr viel mehr, was einen positiven Ausblick auf die kommenden Monate zulässt.

In Fürth waren im Februar exakt 3915 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Das sind 0,7 Prozent weniger als im Monat zuvor oder 0,4 Prozent weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote ist seit Januar um 0,1 Prozentpunkte auf aktuell 5,1 Prozent gesunken und liegt damit exakt auf dem Level, das im Februar 2022 registriert wurde.

Wertvoller Zuwachs

Weitaus stärker ausgefallen ist der Zuwachs an freien Stellen in der Kleeblattstadt. Im Februar haben die hiesigen Arbeitgeber 268 offene Arbeitsplätze gemeldet. Das entspricht einem Plus von 60,5 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Das Niveau von vor einem Jahr allerdings ist damit noch nicht erreicht: Damals waren es nochmals satte 19,3 Prozent mehr.

Dass Fuchs diesen Zuwachs dennoch als besonders wertvoll erachtet, hängt damit zusammen, dass rund 40 Prozent der freien Stellen im verarbeitenden Gewerbe zu finden sind. Deshalb könne man davon ausgehen, so Fuchs, dass "im bevorstehenden Frühjahr die Arbeitslosigkeit spürbar absinken und die Personalnachfrage weiter steigen wird". Voraussetzung dafür sei aber natürlich, dass keine unvorhersehbaren negativen Ereignisse den Arbeitsmarkt beeinträchtigen. Die Rahmenbedingungen jedenfalls schätzt die vorsitzende Geschäftsführerin als so positiv ein, dass zumindest das Vorjahresniveau bei den Arbeitslosenzahlen erreicht werden könnte.

Mehr Stellen im Landkreis

Auch im Landkreis ist im Februar die Zahl der Erwerbslosen leicht gesunken. 1935 Frauen und Männer waren arbeitslos gemeldet – 0,7 Prozent weniger als im Vormonat, allerdings 5,2 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote bleibt mit 2,9 Prozent seit Januar unverändert, liegt jedoch um 0,1 Prozentpunkte höher als im Vorjahresmonat.

Ein bemerkenswerter Stellenzuwachs zeigt sich im Landkreis ebenfalls. 100 freie Arbeitsstellen gingen im vergangenen Monat bei der Fürther Agentur ein. Das sind 17,6 Prozent mehr als noch im Januar, aber 43,5 Prozent weniger als im Vorjahresmonat.

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