Verkehr in der Gustavstraße: Betroffene sollen befragt werden

4.11.2020, 09:20 Uhr
Verkehr rein, Verkehr raus: Die Anwohner sollen mitentscheiden, wie es in der Gustavstraße weitergeht.

© Hans-Joachim Winckler Verkehr rein, Verkehr raus: Die Anwohner sollen mitentscheiden, wie es in der Gustavstraße weitergeht.

Nach dem Willen der SPD sollen in der Diskussion um weniger Verkehr in der Gustavstraße Anwohner und Gewerbetreibende befragt werden. Ziel ist es, herauszufinden, ob die Betroffenen ein abendliches oder nächtliches Durchfahrverbot überhaupt möchten. Genau das hatte im August der OB vorgeschlagen.

Im städtischen Verkehrsausschuss stieß der Antrag der Sozialdemokraten auf positive Resonanz. "Wir sind uns alle einig: Wir wollen eine Verbesserung der Aufenthaltsqualität", sagte Harald Riedel von den Grünen.

Seine Partei hatte im Februar einen neuen Anlauf genommen, die Durchfahrt für den normalen motorisierten Verkehr zu verbieten – mit Ausnahmen für Anwohner, Geschäftsleute und Gastronomen. Ob man den Bereich dann als Fußgängerzone oder Spielstraße ausweist, müsse die Verwaltung klären, hieß es damals.

Daraufhin hatte der OB erklärt, dass Anwohner und Geschäftsleute in einer Quartiersversammlung gehört werden müssten, bevor eine Entscheidung gefällt wird – ganz taufrisch ist der jetzige Vorstoß der SPD also nicht.

Sozialdemokrat Benedikt Döhla hält es generell für wichtig, zu wissen, ob sich die Menschen vor Ort überhaupt nach Veränderung sehnen. Nur so könne man eine "Zwangsbeglückung" vermeiden, bekräftigte er diese Haltung nun im Ausschuss.

Egal, was sich jetzt verkehrstechnisch in der Gustavstraße tue, so Riedel: "Unser Wunsch ist es, das mit den Bürgern gemeinsam zu machen". Eine schriftliche Umfrage hält er jedoch für wenig zielführend, stattdessen sind Workshops mit allen Beteiligten in seinen Augen das geeignete Instrument, um herauszufinden, was die Menschen in der Gustavstraße wollen und brauchen.

Angelika Ledenko (CSU) betonte, dass man "den Einzelhandel gerade in der momentanen Zeit nicht vergessen" dürfe. Viele Verbraucher würden die Läden meiden, wenn sie nicht mit dem Auto hinfahren können. Für ein gemeinsames Konzept sei man allerdings grundsätzlich offen. Gefragt ist jetzt der Wirtschaftsausschuss der Stadt: Das Gremium, in dem auch Vertreter des Handels sitzen, soll Stellung nehmen, bevor sich der Verkehrsausschuss erneut mit dem Thema beschäftigt.

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