Viertes Gymnasium: Im Fürther Rathaus hat man umgedacht

26.11.2020, 06:00 Uhr
Viertes Gymnasium: Im Fürther Rathaus hat man umgedacht

© Wolfgang Händel

Zwar sind die anstehenden großen Baumaßnahmen fürs Heinrich-Schliemann-Gymnasium und fürs Helene-Lange-Gymnasium schon so konzipiert, dass ihre Schülerschar wachsen kann. Doch 2019 überraschten neue Prognosen zur Entwicklung der Schülerzahl das Rathaus.

Sie lassen den städtischen Schulreferenten Markus Braun (SPD) nun ahnen: Der Bedarf wird darüber hinaus gehen. Gedankenspiele zu einem vierten Gymnasium, das die Fürther FDP seit langem fordert, stellt inzwischen also auch Braun an.

Einen gewissen Spielraum gibt es noch am Hardenberg-Gymnasium, dort ließe sich der Neubau aufstocken, um einige Klassenzimmer unterzubringen. Braun warnte jüngst aber davor, sich damit womöglich die Option auf ein zusätzliches Gymnasium zu verbauen.

Er hat sogar schon ein Gebäude im Blick, das zumindest für den Anfang geeignet wäre: Wenn das neue Schliemann 2025/26 an der Wolfsgrubermühle stehe, könne die Stadt im dann leeren Altbau Jahrgang für Jahrgang ein neues Gymnasium aufbauen. Es wäre interimsweise und für eine kleine Schülerzahl "voll funktionsfähig", sagt der Schulreferent.


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Unterschiedliche Vorstellungen gibt es bei der Frage, wo es langfristig seinen Standort finden sollte: In der Innenstadt? Oder lieber im Westen Fürths?

Mit dem Landkreis ausgetauscht

Auch mit dem Landkreis hat man sich schon über die Zukunft der Schullandschaft ausgetauscht, "damit wir uns nicht in die Quere kommen", so Braun. Ein neues Gymnasium im Landkreis könnte, wenn es nah an Fürth dran wäre und gut erreichbar mit dem ÖPNV, durchaus einige Schüler anlocken.


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Über 90 Prozent der Fürther Kinder aber würden sich wohl für eine Fürther Schule entscheiden, vermutet Braun. Umgekehrt beobachtet er, dass die Zahl der Schüler aus dem Landkreis zurückgeht, die es nach Fürth zieht.

Zunächst aber drängt etwas anderes, sagt Braun: Vielerorts müssen Grundschulen erweitert werden – dort kommt der Schülerzuwachs zuerst an. Ein Plus von rund 700 Mädchen und Jungen erwartet Braun in den kommenden fünf Jahren allein an den Grundschulen.

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