Warum Jever Bier an Tucher liefert

7.7.2009, 00:00 Uhr
Warum Jever Bier an Tucher liefert

© Hans-Joachim Winckler

Kai Eschenbacher muss schmunzeln. «Auf keinen Fall«, sagt der Marketing-Chef der Tucher Bräu, «füllen wir Jever-Bier in Tucher-Flaschen ab.« Nein, nein, das habe schon alles seine Richtigkeit. Das Jever lande natürlich in Jever-Flaschen und werde vom Großraum aus in Süddeutschland - vor allem Bayern - vertrieben. So lautet die Vereinbarung innerhalb der Radeberger-Gruppe, zu der sowohl Tucher als auch das friesisch-herbe Pils aus dem hohen Norden gehören.

Vorteil für die Umwelt

Laut Eschenbacher kommt das frisch gebraute Bier von der Nordseeküste in einem Tank mit dem Zug nach Nürnberg, wo es wiederum in einen Tanklaster - der die enorme Menge von 28000 Liter fasst - geladen und zur neuen Tucher-Brauerei an der Nürnberg-Fürther Stadtgrenze gebracht wird. Dort füllt Tucher das Bier in Flaschen ab.

Dieser «logistische Vorteil« spare nicht nur Geld, sondern sei auch ein Beitrag zum Umweltschutz, meint Eschenbacher. Würde man das Jever-Bier nämlich bereits abgefüllt in Kästen in den Süden schicken, würden weitaus mehr Lkw-Fahrten notwendig. Auch das Jever-Leergut landet folglich wieder bei der Tucher Bräu, wo die Flaschen gereinigt werden und auf die nächste Lieferung aus Friesland warten.

Weiterer Pluspunkt für die Tucher Bräu: Die eigene Abfüllanlage wird noch besser ausgelastet. Jever ist laut Eschenbacher allerdings die einzige Biermarke aus der Radeberger-Gruppe, die bei Tucher abgefüllt wird. «Das macht ja auch nur Sinn bei einer nationalen Marke, die in ganz Deutschland bekannt ist und getrunken wird«, sagt der Marketing-Chef.