Mit Lichtshow?

Wegen Corona und der Umwelt: Das ändert sich bei Fürths Michaelis-Kirchweih

Luisa Degenhardt

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3.2.2022, 12:16 Uhr
Wegen Corona und der Umwelt: Das ändert sich bei Fürths Michaelis-Kirchweih

© Foto: Tim Händel

Corona zum Trotz plant man in Fürth nach zwei Absagen in Folge die diesjährige Ausgabe der Michaelis-Kirchweih, doch, so viel ist klar, sie wird anders aussehen als bisher.

Denn das Virus hat im Lauf der zurückliegenden Pandemie-Monate seinen Tribut gefordert. Die Zahl der Standbewerbungen ist – verglichen mit den Vorjahren – um ein Viertel gesunken. "In 25 Jahren waren es nie weniger", so Wirtschaftsreferent Horst Müller. In Zahlen heißt das: Bei der letzten Auflage vor Corona, im Jahr 2019, wollten 628 Beschicker dabei sein, für die diesjährige meldeten sich nur noch 508.

Das Vergabeverfahren läuft folgendermaßen: Der Ausschuss für Kirchweihen, Märkte und ähnliche Veranstaltungen beschließt, welche Fahrgeschäfte und Ausschankbetriebe den Zuschlag bekommen, geschehen in der jüngsten Sitzung. Die restliche Beschickung erledigt die Verwaltung selbst, erläutert Marktamtschef André Hollitzer auf FN-Nachfrage.

Sie füllt also die Lücken aus dem Pool von Bewerbern auf. Noch sind 20 Plätze zu besetzen, denn 15 Händler, die bei der Kärwa ihre Waren anboten, und fünf Betriebe, die Speisen und Getränke verkauften, sind weggefallen. Trotzdem: "Wir sind guter Dinge, die größeren Neubesetzungen stemmen zu können", sagt Hollitzer. Er geht davon aus, dass es 2022 nicht mehr Ausfälle als in den Vorjahren geben wird.

Ein paar der Vakanzen will die Kommune ohnehin nicht mehr besetzen, um Engstellen in der Budenstadt zu beseitigen, Kreuzungsbereiche freizumachen und Rettungswege zu schaffen. Man könne auf diese Weise prekäre Situationen entschärfen, "die wir seit Jahren haben", wie Hollitzer sagt.

Erstmals kein Abschluss-Feuerwerk

Und: Erstmals wird heuer der Umwelt zuliebe auf das Abschlussfeuerwerk verzichtet. Dass die Kirchweih nachhaltiger wird, hatten die Grünen schon im Oktober 2019 gefordert, der örtliche Bund Naturschutz nahm das damals zum Anlass, sich gegen das Spektakel auszusprechen, das traditionell im landschaftsgeschützten Talgrund gezündet wird. Der OB begrüßte den Vorschlag – und brachte stattdessen "eine Lasershow am Nachthimmel" ins Gespräch.

Man stehe deshalb in Kontakt mit einer Nürnberger Firma, die derartige Lasershows anbietet, sagt Hollitzer. Das Problem: Bislang habe sich in Fürth keine passende Projektionsfläche gefunden. Für eher realisierbar hält er deshalb eine Drohnen-Lichtshow – also ein visuelles Erlebnis in der Luft. "Das kommt einem Hochfeuerwerk am nächsten", glaubt man im Marktamt.

Doch auch hier stoßen die Planer an Grenzen, denn die Drohnen müssen irgendwo starten. Der bisherige Feuerwerk-Abschussplatz nahe dem Karlsteg sei an sich ideal, heißt es – schon mangels Alternativen. Man müsse aber beispielsweise rechtlich prüfen, wie es sich mit der Lichtverschmutzung im Schutzgebiet verhält.

Die Schausteller müssen unterdessen noch eine Weile überbrücken, bis ihnen erste Veranstaltungen Einnahmen bescheren. Ihr Fürther Sprecher Helmut Dölle appelliert an die Stadt, sich an die Staatsregierung zu wenden, um auf die Nöte der Branche hinzuweisen. Wirtschaftsreferent Müller zufolge werden die Städte Fürth und Nürnberg noch diese Woche einen Brief Richtung München schicken – jede Kommune für sich, denn das sei "wirkungsvoller".

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