Wegen Einsturzgefahr: Gehsteig gesperrt

29.6.2011, 11:00 Uhr
Wegen Einsturzgefahr: Gehsteig gesperrt

© Hans-Joachim Winckler

Nächste Woche soll das Gebäude eingerüstet werden, teilt der Technische Leiter der kommunalen Gebäudewirtschaft, Ralf Röder, auf Anfrage der FN mit. Nach langen erfolglosen Verhandlungen mit dem Eigentümer habe die Stadt nun die Initiative ergriffen und kümmere sich auf dem Wege der Ersatzvornahme um die Instandsetzung des maroden Gebäudes. Ersatzvornahme bedeutet in diesem Fall, dass dem Eigentümer sämtliche Kosten in Rechnung gestellt werden. Kann er nicht zahlen, muss eine Grundschuld auf die Immobilie eingetragen werden. Das Gerüst dient, so Röder, zunächst einem Prüfstatiker als Arbeitsplatz. Er muss insbesondere die Standfestigkeit des sogenannten Zwerchgiebels untersuchen. Dabei handelt es sich um ein zum Schmuck über die Mansarde hinaus aufragendes Gemäuer. Da es nach Erkenntnissen der städtischen Gebäudewirtschaft nicht solide genug am Dach verankert ist, könnten Sturmböen zum Einsturz führen.

Hat der Statiker das Feld geräumt, können Handwerker mit den Notsicherungsmaßnahmen beginnen. Dazu gehört auch das Einsetzen neuer Fenster. Etliche der alten Scheiben sind zersprungen. Regen, aber auch Tauben dringen in das Gebäude ein, das in der offiziellen Denkmalliste noch zu einer Reihe „vornehmer Mietshäuser mit einer Wohnung je Geschoss“ gezählt wird.

Etliche der prächtigen Stuckdecken sind durch die Feuchtigkeit bereits aufgeweicht worden und herabgestürzt. Röder rechnet damit, dass nach eingehender Untersuchung und Ausschreibung der Arbeiten erst im Herbst mit der Instandsetzung begonnen werden kann.

Ebenfalls noch in diesem Jahr soll auch das notdürftig mit Balken abgestützte Wohnhaus Königstraße 40 wieder in Schuss gebracht werden. Hier hat sich laut Röder das Gefüge des Mauerwerks gelöst. Im Gegensatz zur Karolinenstraße 10 sorgt der Eigentümer jedoch selbst für die notwendige Sanierung.

Bislang erfolglos waren die Bemühungen der Stadt lediglich bei der Bahn. Die lässt ihren historischen Lokschuppen an der Stadtgrenze trotz juristischer Schritte weiter verfallen.

 

Keine Kommentare