"Es wird hier missioniert"

Wegen "Veggie- und Bio-Vorgaben" beim Kirchentag: Fränkische Metzger boykottieren Gottesdienst

Claudia Ziob

Lokalredaktion Fürth

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30.5.2023, 16:20 Uhr
"Den Menschen wird die Wahl genommen": Die Fleischer-Innung Mittelfranken-Mitte kritisiert die Essensvorgaben beim diesjährigen Kirchentag scharf.

© Maurizio Gambarini, NN "Den Menschen wird die Wahl genommen": Die Fleischer-Innung Mittelfranken-Mitte kritisiert die Essensvorgaben beim diesjährigen Kirchentag scharf.

Menschen aus aller Welt kommen beim Evangelischen Kirchentag vom 7. bis zum 11. Juni in Nürnberg und Fürth zusammen. Dem Handwerkergottesdienst, der auch zum Programm gehört, will allerdings eine Branche fernbleiben: die Metzger. Via Pressemitteilung äußert die Fleischer-Innung Mittelfranken-Mitte um Obermeister Konrad Ammon scharfe Kritik an den "teils veggie- und bio-lastigen Vorgaben des Events". Man empfindet sie als "Bevormundung".

Beim Handwerkergottesdienst am Samstag, 10. Juni, 11 Uhr, im Innenhof des Alten Rathauses in Nürnberg werden Fahnenabordnungen der Innungen aus der Metropolregion erwartet. Eine klare Absage kam nun für die Metzger von Konrad Ammon, Metzgermeister aus Fürth und Chef der Fleischer-Innung Mittelfranken-Mitte.

Klare Absage vom Obermeister

Seine Begründung: Die Ankündigung, dass es bei den Verpflegungsangeboten des Kirchentags vor allem Bio-Produkte geben soll und in den Gemeinschaftsquartieren zum Frühstück erstmals nur vegetarische Speisen angeboten werden sollen, "ist für mich und unser Handwerk nicht nachvollziehbar und nicht hinnehmbar“, heißt es in der Pressemitteilung. Man nehme den Gästen damit die Entscheidungsfreiheit.

Es werde hier "auf eine erzieherische Art und Weise missioniert", findet der Metzgermeister aus dem Fürther Vorort Burgfarrnbach. Süffisant kommentiert er die Planung der Großveranstaltung: "Fleisch und konventionell erzeugte Lebensmittel verbieten, aber Schnaps und Tabak an den Verkaufsständen der Messe Nürnberg anbieten und verkaufen!" Wie der Kirchentag seine Veggie-Strategie verteidigt und wie es für Besucher um das Kennenlernen der regionalen Küche (Stichwort Schäufele und Co.) steht, lesen Sie im Hintergrundartikel auf NN.de.

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