"Das ist gut für beide Seiten"

Weniger Arbeitszeit, voller Lohn: Diese fränkische Firma setzt auf die Vier-Tage-Woche

12.8.2022, 05:57 Uhr
Bei der Fensterbaufirma Scheiderer GmbH gilt nun die Vier-Tage-Woche.

© Heinz Wraneschitz bildtext.de, NN Bei der Fensterbaufirma Scheiderer GmbH gilt nun die Vier-Tage-Woche.

Inflation und Personalmangel in nahezu allen Branchen haben die Diskussion um die Wochenarbeitszeit wieder entfacht: Während zahlreiche Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sich mehr Freizeit wünschen, schlagen Experten sogar eine Ausweitung der wöchentlichen Arbeitszeit vor. Andere Länder gehen da in eine komplett andere Richtung und versuchen, einen Kompromiss einzugehen: Gleicher Lohn bei gleicher Wochenarbeitszeit, aber einen Tag mehr frei. So praktiziert es derzeit Belgien und überlässt den Angestellten die Wahl, sich für die Vier-Tage-Woche zu entscheiden - oder wie zuvor weiterzumachen.

Auch in der deutschen Wirtschaft ist dieser Trend inzwischen angekommen, immer mehr Betriebe wagen nun einen solchen Schritt - so auch die Wilhermsdorfer Fensterbaufirma Scheiderer GmbH. Dort wurde aber im Februar nicht nur die Vier-Tage-Woche eingeführt, sondern zeitgleich die Wochenarbeitszeit um zehn Prozent von 40 auf 36 Stunden pro Woche gesenkt. Jeden Freitag haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nun frei, von Montag bis Donnerstag arbeiten sie neun Stunden.

Ein wirtschaftliches Wagnis, das sich für das Unternehmen aber lohnt. "Das ist gut für beide Seiten, für Arbeitgeber und Arbeitnehmer", betonen die drei Geschäftsführer Stephan Scheiderer, Jürgen Ringler und Albert Decker im Gespräch mit NN.de. Bereits drei neue Angestellte konnte der Betrieb so gewinnen, im September kommen noch einmal vier hinzu.

Wie das Erfolgsrezept funktioniert, welche Anforderung für alle aktuellen und künftigen Angestellten gilt, wie sich die aktuellen Energiepreise auf das Unternehmen auswirken und warum das Alter bei den Einstellungen keine Rolle spielt, finden Sie hier auf NN.de.

Keine Kommentare