Zirndorf: Hilfsbereitschaft rührt die Tanzschul-Chefin

14.4.2020, 15:56 Uhr
Zirndorf: Hilfsbereitschaft rührt die Tanzschul-Chefin

© Thomas Scherer

Am Freitag, 13. März, war Schluss: Damals erteilte Tanzlehrerin und Geschäftsinhaberin Alexandra Bernhardt das letzte Mal Unterricht. Seither hat die Corona-Krise ihr einen dicken Strich durch die private und auch die wirtschaftliche Rechnung gemacht. "Seit diesem Tag liegen meine Einnahmen bei Null", erklärt die treibende Kraft hinter der Tanzschule "Alex". Ein Schicksal, das gerade viele Selbstständige mit ihr teilen.

An Unterricht mit vielen Schülern, womöglich dicht aneinandergedrängt, ist aktuell nicht zu denken. "Bei mir ist von einem Tag auf den anderen alles zusammengebrochen", erklärt die 48-Jährige. Die monatlichen Fixkosten fürs Trainings-Gebäude an der Grundstraße 25 in Zirndorf belaufen sich auf eine vierstellige Summe. "Von meinen privaten Kosten möchte ich erst gar nicht reden", erklärt sie.

"Jetzt rächt sich mein kundenfreundliches Geschäftsmodell, bei dem man jederzeit von einem Tag auf den anderen kündigen kann", sagt sie. Denn in der Tanzschule "Alex" gibt es keine langfristigen Verträge mit Vorkasse, bezahlt wird nur, was tatsächlich "abgetanzt" wird. Da aber aktuell überhaupt nicht getanzt und geschult wird, kommt auch nichts in die Kasse.

"Was dann aber geschah, rührt mich beinahe täglich zu Tränen", erzählt die Frau, die auch das Tanz- und Fitnesskonzept "Sarengue" ins Leben gerufen hat. Ihren tanzbegeisterten Kunden wurde schlagartig klar, dass da jemand um seine wirtschaftliche Existenz kämpft. "Plötzlich wollten manche für das ganze Jahr Tanzstunden bezahlen, ohne jedoch eine Gegenleistung dafür zu verlangen", berichtet Bernhardt sichtlich ergriffen.

Beinahe täglich kommen seither Angebote, um den Fortbestand der 2001 gegründeten Tanzschule zu sichern. "Wir sind tatsächlich wie eine große Familie. Alle halten zusammen", so Bernhardts Resümee einer Unterstützung, an die sie gar nicht gedacht hätte.

Bis jetzt hofft die Zirndorferin noch auf die Gewährung staatlicher Fördergelder aus München beziehungsweise aus Berlin und hat deshalb jegliche Hilfsangebote abgelehnt. Sollte der Tanzbetrieb aber bis Ende April nicht wieder anlaufen – dann weiß sie nicht, was sie noch tun soll.

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