G7-Gipfel: Drei Franken verhaftet - Linke Demo in Nürnberg

28.8.2019, 20:40 Uhr

Den Männern im Alter von 18 bis 22 Jahren wird nach einem Bericht der Nachrichtenagentur AFP vorgeworfen, gewaltsame Ausschreitungen vorbereitet zu haben. Bereits am vergangenen Mittwoch sei die Gruppe demnach bei einer Autobahnkontrolle festgenommen worden. Unmittelbar vor dem Gipfel der großen Industriestaaten (G7) verurteilte ein Gericht in Bayonne die drei jungen Deutschen zu Gefängnisstrafen von bis zu drei Monaten, zudem wurden sie mit einer Wiedereinreisesperre von fünf Jahren belegt. 

"Ein skandalöser Fall", so deutet die redside.tk - ein Zusammenschluss verschiedener linker Organisationen - die Vorgänge in Südfrankreich. Die Männer, die aus dem Großraum Nürnberg stammen, seien lediglich zu einem Campingurlaub ins spanische Baskenland aufgebrochen - dort aber nie angekommen. "Sie wurden vor einer Art Sondergericht verurteilt ohne ihre Verteidiger frei wählen zu können", heißt es in einem Bericht auf der Homepage. "Obwohl die WahlverteidigerInnen anwesend waren, durften sie die drei nicht vertreten." redside.tk gehören unter anderem die fränkischen Ableger der Antifa, die "Organisierte Autonomie" sowie die "Radikale Linke" an.

Dokumente der "extremen Linken"

Bei den Deutschen waren laut der AFP unter anderem Kapuzen und Tränengas, aber auch Dokumente "der extremen Linken" gefunden worden. Die Agentur beruft sich auf die Staatsanwaltschaft. Die französischen Behörden kündigten bereits im Vorfeld des G7-Gipfels an, keine Krawalle zu dulden. Demonstranten wurden dabei bereits an der Grenze abgefangen, gut 13.000 Einsatzkräfte schützten das Treffen der Spitzenpolitiker. 

Aus Solidarität zu den drei jungen Franken rief redside.tk zu einer Demonstration in Nürnberg auf. Um 19 Uhr protestierten rund 100 Menschen am Hallplatz gegen das Vorgehen der französischen Behörden. "Organisiert wird diese von einem Solidaritätskreis für die Betroffenen", heißt es auf der Homepage. "Die Kundgebung verlief ohne Probleme", sagte ein Sprecher der Polizei auf Nachfrage.

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