Geburtshilfe: Erlangen siegt beim NZ-Klinikcheck

1.7.2017, 05:50 Uhr
Geburtshilfe: Erlangen siegt beim NZ-Klinikcheck

© Athina Tsimplostefanaki

Auch für diesen medizinischen Fachbereich haben Gesundheitswissenschaftler der Uni Erlangen-Nürnberg das Ranking aus öffentlich zugänglichen Daten der Kliniken zur gesetzlichen Qualitätsmessung erstellt. Gesamtsieger unter 16 bewerteten Kliniken wurde wie im Vorjahr das Universitätsklinikum Erlangen.

Ebenfalls mit Top-Werten folgen die Klinik Hallerwiese in Nürnberg und das Klinikum Fürth auf den Plätzen dahinter. In der Spitzengruppe befinden sich außerdem das Klinikum Nürnberg (Süd), das Klinikum Bamberg (Betriebsstätte am Bruderwald), Klinikum Neumarkt, Kreisklinik Roth, Klinikum Forchheim, Clinic Neuendettelsau, die Kliniken des Landkreises Neustadt a.d. Aisch/Bad Windsheim (in Neustadt a.d. Aisch) sowie die Sana Klinik Pegnitz.

Wünsche der Frauen im Vordergrund

In der Printausgabe der Nürnberger Zeitung erläutern die für die Geburtshilfe sowie die Ultraschallabteilung zuständigen Oberärzte des Uniklinikums Erlangen, worauf es gebärenden Frauen ankommt. Für die Mediziner stehen nach eigener Aussage die Wünsche der Patientinnen im Vordergrund - so lange damit kein Risiko für Mutter oder Kind verbunden ist. Sie versuchen, den Frauen die Angst vor einer vaginalen Geburt zu nehmen, indem sie verschiedene wirksame Schmerztherapien anbieten.

Geburtshilfe: Erlangen siegt beim NZ-Klinikcheck

© NZ

Sollte ein Kaiserschnitt ratsam sein, ist das Klinikum auch darauf gut vorbereitet, wie der NZ-Klinikcheck zeigt. Als Perinatalzentrum Franken ist das Uniklinikum Erlangen prädestiniert für Risiko- und Frühgeburten. Rund um die Uhr stehen Fachärzte für die kleinsten Patienten zur Verfügung.

Neben medizinischen Kriterien beruht der NZ-Klinikcheck auch auf Patientenumfragen. Mit 87 Prozent Weiterempfehlungsrate liegen die Erlanger hinter dem St. Anna Krankenhaus Sulzbach-Rosenberg auf Platz zwei aller 16 Häuser.

Versorgungsqualität verbessern

"Ziel unserer Projekts ist es, die Versorgungsqualität in der Region insgesamt anzuheben", erklärt Prof. Martin Emmert, der verantwortliche Wissenschaftler am Nürnberger Lehrstuhl für Versorgungsmanagement. In den USA hätten ähnliche Ranglisten Kliniken zu Verbesserungen anregen können. Auch könnten niedergelassene Ärzte damit ihre Patienten gezielter beraten.

Im NZ-Klinikcheck schneiden die Kandidaten bei den betrachteten Behandlungsarten ganz unterschiedlich ab. Große, kleine oder spezialisierte Häuser können im Wechsel punkten. Für Emmert ist das ein wichtiges Ergebnis: "Wir möchten die Menschen dafür sensibilisieren, dass man sich nicht nur generell über ein Krankenhaus informieren sollte, sondern dass es deutliche Unterschiede je nach Fachgebiet geben kann."

Von Häusern in der weniger guten Kategorie 3 ist keineswegs allgemein abzuraten. Für ihre schlechteren Ergebnisse im regionalen Vergleich sind teilweise geringe Unterschiede ausschlaggebend. Obwohl das Ranking zur Krankenhauswahl beitragen könne, dürfe es nicht die einzige Informationsquelle sein, rät Martin Emmert. "Es ist natürlich weiterhin wichtig, dass Patienten mit ihrem Arzt darüber sprechen und gemeinsam entscheiden."

Details, Tabellen und Hintergründe zum Forschungsprojekt Klinikcheck finden Sie hier.

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