Lagebericht

Gewalt gegen Polizisten: Bayern beklagt neuen Rekordwert

Isabel Lauer

Lokalredaktion Nürnberg

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5.5.2023, 12:56 Uhr
Polizisten stehen beim Nürnberger Christkindlesmarkt an einem Zufahrtsbereich. 

© Daniel Karmann, dpa Polizisten stehen beim Nürnberger Christkindlesmarkt an einem Zufahrtsbereich. 

In Bayern sind wieder mehr Polizeibeamte im Dienst angegriffen oder verletzt worden. Dies geht aus dem neuen polizeilichen Lagebericht hervor, den Innenminister Joachim Herrmann (CSU) und Justizminister Georg Eisenreich (CSU) am Freitag in Nürnberg vorstellten.

Demnach sind 2967 bayerische Polizisten im vergangenen Jahr verletzt worden, 22 von ihnen schwer. Dies stelle einen Rekordwert seit Beginn der Lageberichte 2010 und eine Zunahme von 12,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr dar. "Offenbar sinkt die Hemmschwelle immer mehr, unsere Einsatzkräfte bewusst zu verletzen oder deren Verletzung zumindest in Kauf zu nehmen", so Herrmann.

Acht Fälle von versuchter Tötung

Die Anzahl der insgesamt gezählten Vorfälle (7878) lag etwa auf dem Niveau des Jahres 2021 und wieder leicht unter dem bisherigen Spitzenwert des Jahres 2020 (8587). In 4586 Fällen war körperliche Gewalt im Spiel, ein Anstieg um 4,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 2794 Mal wurden Polizisten beleidigt. Acht Angriffe wurden als versuchte Tötung eingestuft; in zwei Fällen wurde eine scharfe Schusswaffe gegen die Einsatzkräfte gerichtet.

Justizminister Eisenreich versprach eine konsequente Strafverfolgung: "Wer unsere Einsatzkräfte angreift, greift zugleich den Rechtsstaat an." Bei tätlichen Angriffen drohten Freiheitsstrafen von bis zu fünf Jahren.

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