Center Parcs hilft dem Tourismus im Fränkischen Seenland

17.3.2021, 16:53 Uhr
Center Parcs hilft dem Tourismus im Fränkischen Seenland

© Foto: Jürgen Eisenbrand

Der Diplom-Forst- und Umweltingenieur aus Haundorf ist seit damals als Geschäftsführer der Futour-Regionalberatung mit Sitz in München tätig. Und positionierte sich in den letzten Monaten wiederholt als Anhänger des 350-Millionen-Euro-Projekts auf dem Muna-Gelände bei Langlau.

Dem traut er eine Fülle von positiven Folgen für den Fremdenverkehr im Seenland zu: Es ergänze das vorhandene Tourismus-Profil, das sich bislang "zu sehr nur auf die Seen konzentriert" habe. Dank Center Parcs (CP) werde das Seenland zu einem Ganzjahres-Ziel, was auch zu einer besseren Auslastung von Kiosken und Gastronomie führen werde, die dann eben auch "ganzjährig Chancen" habe. Popp schätzt den Anteil der CP-Gäste in der kalten Jahreszeit auf immerhin 46 Prozent von jährlich insgesamt 234.000.

Für diese Gäste, die knapp eine Million Nächte hier verbrächten, errechnete Popp einen Umsatz im Park von 71,2 Millionen Euro, außerhalb blieben immerhin noch 7,7 Millionen Euro hängen.

Zahl der Übernachtungen steigt auf zwei Millionen

Center Parcs hilft dem Tourismus im Fränkischen Seenland

© Foto: Privat

Die Gesamtzahl der Übernachtungen in gewerblichen Betrieben mit mehr als zehn Betten erhöhe sich um 49 Prozent auf rund 2 Millionen, die Zahl der Aufenthaltstage in der Region steige um 13 Prozent, und "der Einkommensbeitrag aus dem Tourismus erhöht sich um 30 Prozent", hat Popp errechnet. Was sich am Ende auch auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar mache: 1310 zusätzliche Job prognostiziert Popp, darunter auch "Ausbildungsplätze, die bisher in der Region nicht vorhanden" seien. Das seien "Arbeitsplätze auch für Menschen aus der Region".

Eine Verdrängung anderer Anbieter durch den Urlaubs-Giganten Center Parcs kann Dieter Popp nicht erkennen. Im Gegenteil: "Andere Standorte haben gezeigt, dass die Zahl der privaten Anbieter von Ferienwohnungen und anderer Angebote sogar steigt", sagte er in den Sitzungen von Zweckverband Brombachsee, Kreistag und Pfofelder Gemeinderat. Der Grund: Center Parcs locke eine "andere Gästestruktur" an.

Popp jedenfalls ist sich sicher, dass die Urlaubsregion "dem seit zehn Jahren angestrebten Ziel eines Ganzjahres-Tourismus einen großen Schritt näher" komme: "Viele Betriebe können damit ebenfalls ihre Angebote jahreszeitlich ausweiten und Beschäftigung anbieten." Das Fränkische Seenland erhalte "einen höheren Bekanntheitsgrad und ein ergänzendes Profil", und der "Tourismus stärkt seine Position als bedeutender Wirtschaftsfaktor".

Keine Überlastung am Brombachsee

Befürchtungen von CP-Gegnern, die Bewohner der rund 800 Häuser könnten zu einer Überlastung der an Spitzentagen ohnehin stark geforderten Seen-Infrastruktur führen, rechnet Popp weg. Er kalkuliert demnach im Sommer mit 65.000 CP-Gästen, die Ausflüge in der näheren Umgebung machen – je zur Hälfte mit dem Auto und zu Fuß beziehungsweise per Rad. Und kommt am Ende seiner Gleichung auf lediglich "200 Gäste pro Tag, die zusätzlich die Angebote am See nutzen werden".

Seiner Ansicht nach, gebe es also "keinen touristischen Punkt, der massiv gegen die Ansiedlung von Center Parcs spricht". Der Tourismus würde gestärkt, da "das Fränkische Seenland von Center Parcs" mitbeworben würde. Das bestätigten auch Tourismusverbände an anderen CP-Standorten, die er befragt habe.

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