Drei Stunden zum Lachen und Träumen

7.10.2016, 18:02 Uhr
Drei Stunden zum Lachen und Träumen

© Wolfgang Dressler

Eröffnet wurde der Nachmittag von den Sportakrobaten des TSV 1860 Weißenburg, die ihren Auftritt im Zirkuszelt gewonnen hatten und die Zuschauer mit ihrer überaus gekonnten Darbietung bestens auf die kommenden drei Stunden einstimmte. Die eigentliche Show startete in alter Zirkusmanier mit einem fulminanten Auftakt: Das Circus Krone-Showballett tanzte mit allen mitwirkenden Artisten in funkelnden Kostümen. Die gesamte Manege war voll, man wusste kaum, wo man zuerst hinschauen sollte, und die Tänzer brachten von Anfang an eine gute Stimmung unters Zeltdach. „Ein Zirkus hat drei Komponenten: Lachen, Träumen, Staunen“, beschrieb Dr. Susanne Matzenau vom Pressebüro des Zirkus die Show. Davon, dass Circus Krone alle drei erfüllt, konnte sich das Publikum selber überzeugen.

Die wahren Komiker des Abends waren die Seelöwen von Petra und Roland Duss. Die vier kalifornischen Ohrenrobben sind die geborenen Artisten und gehen mit dem Ball besser um als jeder Profifußballer. Das gesamte Programm zeichnet sich durch Abwechslung aus, von Tierdressuren über Comedy bis hin zur Akrobatik. Dabei erhielt die Elefanten-Parade ebenso viel Applaus wie die Kraftakrobatik der Truppe Khadgaa aus der Mongolei, dessen Star Suba bis zu 250 Kilogramm Gewicht stemmen kann.

Drei Stunden zum Lachen und Träumen

© Jasmin Bauer

Ein absoluter Höhepunkt war „Crazy Wilson“, der auf seinem Todesrad in zehn Metern Höhe die tollkühnsten Stunts vollführte. Nicht nur einmal wurde die erwartungsvolle Stille von Aufschreien der Zuschauer durchbrochen, während der Akrobat seine Kunststücke auf, über und unter dem rotierenden Riesenrad zeigte. Umso größer fiel der Beifall — und vielleicht auch die Erleichterung — aus, als „Crazy Wilson“ wieder sicher auf der Erde stand.

Der „Löwenflüsterer“ Martin Lacey Jr. brachte mit seiner Raubtiernummer mit Löwen und Tigern das Publikum wahrlich zum Staunen. Das ging von Schauangriffen bis hin zum Kuscheln mit den Tieren. Überzeugen konnte auch Alessio Fochesato mit seinen farbenprächtigen Aras, die anmutig und zu passender Musik durch die Zeltkuppel flogen. Die Lieblinge der Kinder waren aber die Clowns, die natürlich in keinem Zirkus fehlen dürfen. Vor allem die Nummer von Clown Fumagalli zusammen mit seinem Bruder Daris und dem Weißclown Tonito brachte die Kleinen zum Johlen.

Der Circus Krone schaffte es mit seinen 54 Artisten aus zwölf Nationen das Motto der Show „Eine unvergessliche Reise um die Welt“ in die Tat umzusetzen. Eine Reise, die sicher vielen Besuchern noch lange im Gedächtnis bleiben wird und die mit viel Beifall bedacht worden ist. Der Schriftsteller Ernest Hemingway sagte einst: „Der Zirkus ist der einzige Ort der Welt, wo man mit offenen Augen träumen kann.“

Wer auch einmal rund drei Stunden lang träumen will, kann das noch bis zum Sonntag, 9. Oktober, in Gunzenhausen am Schießwasen tun. Nach der letzten Vorstellung um 15 Uhr reist der größte Zirkus Europas schon wieder weiter.

 

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