Ein Jahr für den Forscher

24.2.2013, 15:56 Uhr
Ein Jahr für den Forscher

© Werner Falk

Der Astronom entdeckte zeitgleich mit Galileo Galilei die vier großen Jupitermonde. Im nächsten Jahr jährt sich zum 400. Mal, dass er seine Ergebnisse publiziert und damit Berühmtheit erlangt hat.
Die Nürnberger Astronomische Gesellschaft hat daraufhin 2014 zum „Simon-Marius-Jahr“ ausgerufen. Sie plant Veranstaltungen, Publikationen und ein zentrales mehrsprachiges Portal, das seine Werke sowie die Sekundärliteratur nachweist und alle verfügbaren elektronischen Quellen zusammenführt.
Simon Marius, der am 10. Januar 1573 in Gunzenhausen als achtes Kind des Bürgermeisters und Büttners Reichart Mayr geboren wurde, ist vom Ansbacher Markgrafen Joachim Ernst gefördert worden, sodass er 1586 bis 1601 die Fürstenschule Heilsbronn besuchen konnte. Schon dort blitzte sein großes Talent für Mathematik und Astronmie auf, wie der freien Enzyklopädie Wikipedia zu entnehmen ist. Er wurde zum Hofmathematiker in Ansbach berufen, reiste nach

Padua (Italien) und wurde Arzt. Zu seiner Entdeckung ist überliefert: „Damals sah ich den Jupiter zum ersten Mal, der sich in Opposition zur Sonne befand; und ich entdeckte winzige Sternchen bald hinter, bald vor dem Jupiter, in gerader Linie mit dem Jupiter.“ Sie war eine große Sensation, denn er konnte nachweisen, dass sich das Jupitersystem nicht um die Erde, sondern um die Sonne dreht. Seine Erkenntnisse lieferten somit Argumente für die Richtigkeit der heliozentrischen Lehre.
Seine Vaterstadt vermachte ihm übrigens 1612 in Dankbarkeit einen Becher. Am 26. Dezember 1624 starb er in Ansbach. Die Internationale Astronomische Union benannte ihm zu Ehren einen Mondkrater.
Wie Bürgermeister Joachim Federschmidt mitteilt, wird sich die Stadt finanziell an den Kosten beteiligen. Er möchte das „Simon-Marius-Jahr“ auch in der Stadt begehen und hat deshalb eine Reihe von Experten zu einem Gespräch eingeladen, das am Donnerstag, 14. März, um 16 Uhr im Haus des Gastes stattfindet. Pierre Leich von der Astronomischen Gesellschaft wird über die wissenschaftliche Bedeutung von Simon Marius referieren und das Konzept für das Jubiläumsjahr vorstellen. Nach Möglichkeit soll eine Vorbereitungsgruppe gebildet werden, von der die Gunzenhäuser Maßnahmen geplant werden. Zur Gesprächsrunde gehören Dr. Andreas Franz (Sternwarte SMG), Susanne Weigel, Alois Wilder, Michael Himsolt, Werner König, Rudolf Laux (Gymnasium), Günter Löffladt (Cauchy-Forum Nürnberg), Werner Mühlhäußer (Stadtarchivar), Angela Novotny (Gutmann-Stiftung Weißenburg), Dr. Karl Röttel (Eichstätt), Joachim Schlör (er hat das Werk „Mundus Iovialis“ übersetzt), Dr. Johann Schrenk (der Verleger hat die Übersetzung „Mundus Iovialis“ als Buch veröffentlicht) und Monika Wopperer (Bücherei).

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