Gunzenhäuser müssen fürs Abwasser mehr bezahlen

10.12.2019, 05:59 Uhr
Gunzenhäuser müssen fürs Abwasser mehr bezahlen

© Marianne Natalis

Seit der Einführung der gesplitteten Abwassergebühr im Jahr 2018 wird von der Stadt für den Kubikmeter Schmutzwasser eine Gebühr von 1,88 Euro verlangt, für die Entsorgung des Regenwassers sind es 20 Cent pro abflusswirksamer Fläche.

Grundlage für die Gebührenkalkulation war, rief Stadtkämmerer Werner Stützer in der jüngsten Sitzung des Stadtratsausschusses für Hauptangelegenheiten, Finanzen und Digitalisierung in Erinnerung, der kalkulierte Bedarf von rund 2,4 Millionen Euro. Mit angesammelten Rücklagen in Höhe von 60 000 Euro ging die Rechnung so gerade auf, auch für 2019 erwartete Kämmerer Stützer ein weitgehend ausgeglichenes Ergebnis.

Das allerdings ist nur der Tatsache zu verdanken, dass die Mehrausgaben für die Klärschlammentsorgung in Höhe von 100 000 Euro mit geringeren kalkulatorischen Kosten abgefangen werden konnten. Der Grund ist im Stauraumkanal zu suchen, der heuer bereits im Haushalt veranschlagt war, aber erst im kommenden Jahr in Betrieb gehen wird.

2020 sieht die Situation laut Stützer aber ganz anders aus. Der Gebührenbedarf von rund 2,7 Millionen Euro wird um über 300 000 Euro höher sein als noch 2018. Ursachen sind nach Worten des Kämmerers unter anderem Mehrkosten in der Klärschlammentsorgung (160 000 Euro), bei den Kanaluntersuchungen (35 000 Euro) und beim baulichen Unterhalt der Kläranlage und der Kanäle (65 000 Euro).

Mit der nun einstimmig beschlossenen Erhöhung fährt der überwiegende Teil der Gebührenzahler, darauf wies Stützer explizit hin, immer noch besser als vor Einführung der gesplitteten Abwassergebühr. 2017 wurden für die Entsorgung eines Kubikmeters Schmutzwasser 2,30 Euro fällig, das hätte sich 2018 auf 2,52 Euro erhöht und würde 2020 2,84 betragen, rechnet der Kämmerer vor. Nun müssen ab kommendem Jahr 2,13 Euro pro Kubikmeter Schmutzwasser und 22 Cent fürs Niederschlagswasser gezahlt werden.

Die neuen Gebührensätze sollen zunächst zwei Jahre gelten. Dann wird nachgerechnet, denn die bereits geplanten Investitionen in die Klärschlammentsorgung müssen mit berücksichtigt werden.

Zur Kasse gebeten

Unabhängig davon werden die Bürger voraussichtlich im kommenden Jahr zusätzlich über sogenannte Verbesserungsbeiträge für diverse Maßnahmen im Abwasserbereich – wie etwa den Stauraumkanal an der Promenade – zur Kasse gebeten. Nachdem die letzten Bescheide für die gesplittete Abwassergebühr voraussichtlich in den kommenden Tagen rausgehen, kann sich der Kämmerer nun dieser Aufgabe zuwenden, sagte Bürgermeister Karl-Heinz Fitz nicht zuletzt mit Blick auf die SPD-Stadträte. Die Fraktion hatte in der Vergangenheit mehrfach eingefordert, dass dieses Geld von der Stadt eingetrieben wird.

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