Archäologiehund im Einsatz

Lissy Lauer aus Franken seit 30 Jahren vermisst: Polizei sucht weiter - mit einem speziellen Hund

28.11.2021, 14:46 Uhr
Dietmar Kroepel erklärte am Samstag den Medienvertretern unter anderem, wie sein Hund Flintstone Tier- von Menschenknochen unterscheiden kann. Die Polizei hofft, dass der Rüde die Überreste der Vermissten Lissy Lauer aufspürt.  

© Judith Horn, NN Dietmar Kroepel erklärte am Samstag den Medienvertretern unter anderem, wie sein Hund Flintstone Tier- von Menschenknochen unterscheiden kann. Die Polizei hofft, dass der Rüde die Überreste der Vermissten Lissy Lauer aufspürt. 

Der Rüde sei darauf trainiert, menschliche Knochen zu riechen, sagte Dietmar Kroepel. "Flint", wie er seinen Hund nennt, könne dabei zwischen Tier- und Menschenknochen unterscheiden. Der Altdeutsche Hütehund könne bestimmte Stoffe erschnüffeln, die bei der Zersetzung menschlicher Knochen frei werden. "Das Wetter heute ist dafür ideal", sagte Kroepel am Samstag. "Vier, fünf Grad plus und feucht." Er gönne Flintstone während der Aktion auch immer wieder Pausen, denn das Schnüffeln sei anstrengend für das Tier. "Zehn Minuten suchen ist wie ein Halbmarathon für uns."


Vor einer Woche war Flintstone erstmals im Einsatz


Im Fall der 1992 verschwundenen Lissy Lauer vermutet die ermittelnde Kriminalpolizei Ansbach ein Tötungsdelikt, sagte Kriminalhauptkommissar Gunnar Schara. "Ein Unfallgeschehen oder Suizid ist auszuschließen, sonst hätten wir sie schon gefunden." Die damals 30-jährige Lauer wohnte 1992 in Aue, einem Ortsteil von Haundorf, arbeitete in Gunzenhausen und wurde am 1. Juli 1992 zum letzten Mal gesehen. Seither fehlt jede Spur von ihr.

Wo genau die Polizei vergangene Woche suchte – Ausgangspunkt war der kleine Ort Aha gewesen – oder ob sie bereits einen Tatverdächtigen habe, darüber wollte Schara "aus ermittlungstaktischen Gründen" keine Angaben machen. Nur so viel: Am Samstag, 20. November, musste die Suche nach Lissy Lauer wegen der einsetzenden Dämmerung und der Erschöpfung des Hundes abgebrochen werden, eine Woche später nun wurde sie fortgesetzt. Nach 30 Jahren sei es natürlich schwierig, neue Ansätze zu finden, sagte der Kriminalhauptkommissar. "Aber wir müssen das Mögliche versuchen."

Gegen zehn Uhr am Samstag trafen sich Kroepel und die Polizisten an der Gunzenhäuser Stadthalle. Auch zwei Beamte der Spurensicherung waren dabei. Von dort fuhren sie weiter über die kleine Altmühlbrücke Richtung Aha.




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