Mehr "Frauenärzte im Seenland"

15.6.2020, 17:21 Uhr
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© Foto: Fotografie Beate Kißlinger

Schröder hatte zum Jahresanfang die Frauenarztpraxis von Dr. Thomas Sattler am Marktplatz übernommen und fusioniert nun mit den Kollegen in der Nürnberger Straße. Damit wechseln auch Dr. Margit Kohlbauer als angestellte Gynäkologin der Sattler-Praxis und weitere Mitarbeiterinnen mit in die Gemeinschaftspraxis, wo Schröders Frau Friederike wiederum gerade dabei ist, ihren Facharzt zu absolvieren. Somit wächst die Zahl der Ärzte von aktuell drei auf dann sechs an.

"Das ist ein echtes Zukunftskonzept", ist Jennifer-Lisa Schnell überzeugt, zumal Jan Schröder kein Unbekannter für sie ist. Sowohl sie als auch Kollege Kuhn haben mit dem "Neuzugang" schon am Klinikum Ansbach zusammengearbeitet und wissen, dass sie sich gut ergänzen werden. "Wir können unsere Kompetenzen bündeln und nahezu alle Fachbereiche der Gynäkologie anbieten." Für die Patientinnen bedeutet das konkret, dass sie bei sämtlichen Problemen und Beschwerden einen Ansprechpartner in der bekannten Praxis finden und nicht zu weiteren Fachärzten geschickt werden müssen.

So hält beispielsweise Jennifer-Lisa Schnell den Fachbereich Gynäkologische Onkologie vor und bildet sich momentan in der Komplementärmedizin als Ergänzung zur Schulmedizin weiter. "Mir ist eine ganzheitliche Abdeckung wichtig", erklärt sie und verweist auf den zukünftigen Schwerpunkt von Friederike Schröder, der Kolposkopie zur Krebsfrüherkennung, die bisher nicht vor Ort durchgeführt werden konnte.

Jan Schröder wiederum hat eine Spezialisierung in Urogynäkologie und war vor der Praxisübernahme Leiter des Kontinenz- und Beckenbodenzentrums in Bamberg. Er ist damit Ansprechpartner für alles, was mit dem Beckenboden zu tun hat, etwa Beschwerden und Veränderungen nach einer Geburt wie Senkungen oder Inkontinenz. Hier können Rekonstruktionen und Schmerztherapie helfen, und auch ästhetische Eingriffe sind möglich.

Beim Thema Kinderwunsch ist man bei Dr. Peter Kuhn an der richtigen Adresse, wenn es beispielsweise darum geht operative Kinderwunschdiagnostik durchzuführen und die Eileiter operativ wieder durchgängig zu machen. Auch andere laparoskopische (minimalinvasive) Eingriffe werden von ihm durchgeführt.

Als Facharzt in Chirurgie und Notfallmedizin ergänzt Peter Kuhn das breite und invasive Angebot der Praxis, in der man sich für alle Fälle gut gerüstet sieht. "Ein Defi und ein Notfallkoffer stehen bereit, die Mitarbeiter werden regelmäßig geschult", betont der Mediziner. So werden kleinere Eingriffe direkt in der Praxis oder im Ambulatorium Weißenburg vorgenommen, aufwändigere Operationen dann im Krankenhaus in Ansbach oder in Gunzenhausen.

Zum Leistungsspektrum der "Frauenärzte im Seenland" gehört außerdem die Mamma-Diagnostik, vom Abtasten bis hin zum Ultraschall. "Sämtliche Veränderungen in der Brust können hier abgeklärt werden", erläutert Herbert Goerk und macht auf den Schwerpunkt schlechthin aufmerksam: die Schwangerenvorsorge: "Wir betreuen werdende Mütter mit allen wichtigen Möglichkeiten der Diagnostik." In besonderen Fällen erfolgt die Weiterleitung an Kooperationspartner. Sämtliche Fachbereiche zusammengenommen, ist in der erweiterten Praxis die "Versorgung ein ganzes Frauenleben lang" gewährleistet, bringen es die Gynäkologen auf den Punkt.

Durch die personelle Verstärkung müssen auch die Räumlichkeiten der erst im vergangenen Jahr bezogenen Praxis erweitert werden. Da traf es sich gut, dass auf derselben Etage noch genügend Platz war und so die barrierefreie Praxis problemlos um 170 Quadratmeter vergrößert werden kann. Das familiäre Ambiente soll aber erhalten bleiben. Dazu gehört auch, dass jede Patientin "ihren Arzt" weiterhin als ersten Ansprechpartner behalten kann. Durch die Größe des Teams sei es aber gut möglich, Vertretungen zu übernehmen und die Praxis durchgehend geöffnet zu halten. Spätestens zum Stichtag der Fusion soll auch die neue Homepage fertig gestellt sein, über die dann zum Beispiel Online-Terminvergaben oder Rezeptanforderungen möglich sein werden. Um besser erreichbar zu sein, wird sich außerdem künftig eine Mitarbeiterin ausschließlich um den Telefondienst kümmern.

Derart gut gerüstet und breit aufgestellt sehen die vier Inhaber der Gemeinschaftspraxis optimistisch in die Zukunft und sind sicher, die fachärztliche Versorgung in und um Gunzenhausen für die Zukunft gut gewährleisten zu können.

 

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