Mit 50 Mietzen: Tierheim Gunzenhausen komplett überfüllt

24.8.2018, 19:06 Uhr
Mit 50 Mietzen: Tierheim Gunzenhausen komplett überfüllt

© Mario Früh

Inzwischen kann die Einrichtung neben dem städtischen Bauhof keine Katzen mehr aufnehmen. Fast 50 Stubentiger sind dort momentan untergebracht. Schuld daran sind laut Neumann nicht selten die Katzenbesitzer selbst. Denn viele lassen ihre Vierbeiner nicht kastrieren, so dass sie sich ungehindert weitervermehren. Dabei unterstützt der Tierschutzverein Gunzenhausen Katzenliebhaber bei der Kastration und übernimmt einen Großteil der Kosten. Die Kastration eines Katers liegt dann beispielsweise nur noch bei 30 Euro. Direkt nach dem Eingriff kümmert sich dann, falls nötig, das Tierheim um die Samtpfoten.

Auch Urlaubsgäste im Seenland tragen zur Platznot im Tierheim bei. Viele Urlauber aus der Großstadt verwechseln Katzen, die auf einem Spaziergang unterwegs sind, mit "Streunern". Sie kennen es von Zuhause nicht, dass Katzen einfach frei in der Gegend herumlaufen. Sie bringen die entdeckten Tiere dann ins Tierheim. Solche Tiere erkennt Edith Neumann allerdings sofort: "Sie sind wohlgenährt, haben keine Flöhe, Würmer oder sonstige Krankheiten und sind sehr zutraulich." Im Tierheim sollten nur Tiere abgegeben werden, die erkennbar verwahrlost sind, Hunger leiden oder eine Verletzung haben und sich nicht selbst helfen können.

Die meisten vermeintlichen Streuner haben also eigentlich ein Zuhause. Die Suche nach dem Besitzer gestaltet sich allerdings oft schwierig: "Viele Tiere haben einen implantierten Chip sind aber nicht bei Tasso registriert", erklärt Edith Neumann. Tasso ist eine Tierschutzorganisation die vermisste Tiere wieder an ihre Besitzer vermittelt. Tierheime können die Daten der Chips mit einem Lesegerät auslesen und an Tasso übermitteln. Tasso informiert dann völlig anonym die Besitzer des Tieres, das es gefunden wurde.

Höherer Arbeitsaufwand

Mit der Menge an Tieren im Tierheim erhöht sich auch der Arbeitsaufwand für Edith Neumann und ihr ehrenamtliches Team. Jeden Tag müssen alle Gehege gereinigt und alle Katzenklos entleert und geputzt werden. "Hygiene ist das A und O", weiß Neumann. Ohne die täglichen Putzaktionen würden sich trotz einer Quarantänestation Krankheiten wie der Katzenschnupfen rasend schnell unter den Vierbeinern ausbreiten. Die hochsommerlichen Temperaturen tun ihr übriges. Die Hitze stellt für die Tiere eine ebenso große Belastung wie für den Menschen dar. "Wichtig ist den Tieren ausreichend Flüssigkeit zur Verfügung zu stellen. Schutz vor der Sonne ist auch sehr wichtig", erklärt Edith Neumann.

Ein Ende des überfüllten Zustands ist laut Neumann noch nicht in Sicht. Gerade in der Urlaubszeit ist es nämlich nicht so einfach die Tiere zu vermitteln "Viele Anwohner sind selbst verreist und haben so keine Zeit sich mit der Anschaffung eines Tieres aus dem Tierheim zu befassen", weiß Neumann. So müssen die Katzen im Tierheim Gunzenhausen wohl oder übel noch länger auf einen neuen Besitzer warten. Bis dahin kümmern sich Edith Neumann und ihr Team weiter um die Fellnasen.

Wer Interesse an einer Katze hat kann sich unter 09831/ 88910 im Tierheim melden. Weitere Informationen unter www.tierheim-gunzenhausen.de

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