Stadthalle: Restaurant wird Konferenzraum

13.2.2011, 17:13 Uhr
Stadthalle: Restaurant wird Konferenzraum

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Das Lokal selbst steht bereits seit längerem leer und wird von der Stadt auch nicht mehr verpachtet. Die Idee, den Restaurantbereich anders zu nutzen, besteht bereits seit längerem und kam unter anderen bei der Vorbereitung des diesjährigen Haushalts zur Sprache, rief Bürgermeister Joachim Federschmidt kurz in Erinnerung.

 

Zudem hat der Grundstücksausschuss mit dem Entschluss, das Lokal nicht mehr zu verpachten, bereits entscheidende Weichen gestellt. Kernstück des geplanten Umbaus ist der 133 Quadratmeter große Konferenzraum im früheren Gastraum. Der Wintergarten, den der letzte Pächter in eine Pizzabäckerei umgewandelt hatte, wird wieder Wintergarten und kann von Konferenzteilnehmern genutzt werden. Von hier aus ist ein Zugang zum kleinen Konferenzraum „Promenade“ geplant, sodass dieser nun auch wieder für Besprechungen zur Verfügung steht. Das war mangels des zweiten Fluchtwegs zuletzt nicht möglich.

Unabdingbar ist ein größerer Raum für die Hausmeister. Denen stand bisher realistisch betrachtet kein echter Arbeitsplatz zur Verfügung, ihre Anwesenheit in der Halle ist aber im Unterschied zu früher quasi täglich gefragt, erläuterte Federschmidt. Ihr Reich wird anstelle der bisherigen Bar entstehen. Für diese müsse dann, fand auch Stadtbaumeister Holger Bierbaum auf Nachfrage von CSU-Stadtrat Karl-Heinz Fitz, ein Ersatzstandort gefunden werden. Zudem soll in dem bisherigen Durchgang zum Restaurant eine Touristenanlaufstelle entstehen. Diese ist teils als stummes Verkehrsamt gedacht, bei Veranstaltungen kann sich Bierbaum aber durchaus vorstellen, sie personell zu besetzten.

Tage der Kegelbahn sind gezählt

Gezählt sind auch die Tage der Kegelbahn, bei der ein zweiter Rettungsweg fehlt. Sie soll in einen Lagerraum umgewandelt werden. Ein solcher wird nach Bierbaums Worten dringend benötigt. Der Wunsch nach separaten Räume ist laut Federschmidt schon bei so mancher Tagung laut geworden, dem kann die Stadt nach dem Umbau nun Rechnung tragen. Ebenfalls umgesetzt werden kann ein direkter Zugang von der Stadthalle in den ehemaligen Restaurantbereich und von dort ins Parkhotel. Explizit wies der Stadtbaumeister darauf hin, dass es an diesem Tag um eine grundsätzliche Entscheidung gehe.

Die einzelnen Details des Umbaus stehen erst zu einem späteren Zeitpunkt zur Diskussion. Die Planung kann das Stadtbauamt übernehmen, in der Hauptsache geht es hier um die bauliche Umsetzung, führte Bierbaum weiter aus. Der Stadtbaumeister rechnet mit Kosten in Höhe von rund 430.000 Euro, betonte dabei aber, dass es sich um eine grobe Schätzung handle. Der Umbau kann Schritt für Schritt umgesetzt werden, sodass sich die Kosten auf mehrere Haushaltsjahre verteilen. Damit der Umbau in einem einigermaßen finanzierbarem Rahmen bleibt, „planen wir im Bestand“, merkte Federschmidt an. Es werde versucht, sich im vorgegebenen Bereich zu bewegen. Die Maßnahme wird, das wurde in der Sitzung des Bauausschusses deutlich, von einer breiten Mehrheit getragen.

Vertreter der Freien Wähler verweigerte sein Plazet

Lediglich der Vertreter der Freien Wähler, Erich Söllner, verweigerte sein Plazet, da ihm eine Wirtschaftlichkeitskalkulation fehlte. Die ist laut Federschmidt aber sowieso kaum zu erbringen, denn eine Kosten-Nutzen-Rechnung könne sich nicht allein an der zu erwartenden Hallenmiete festmachen. Eine solche Halle werde sich niemals allein für die Stadtkasse rechnen, vielmehr profitiere davon ganz Gunzenhausen. Denn die Halle ziehe viele Menschen in die Altmühlstadt, die hier die örtliche Gastronomie besuchen, vielleicht den einen oder anderen Einkauf erledigen und hier übernachten. Positiv steht den Plänen die CSU-Stadtratsfraktion gegenüber. Seine Partei habe sich bereits selbst einige Gedanken gemacht, die zu gegebener Zeit in die Detailplanung einfließen könnten, so Manfred Pappler.

Wichtig sei es, dass der Konferenzraum nach modernsten Gesichtspunkten ausgestattet werde. Das sei ja wohl „selbstverständlich“, merkte Daniel Hinderks (SPD) an, für den die „Marschrichtung“ klar ist. Man habe mit dem Verzicht auf eine weitere Verpachtung ja bereits den Weg vorgegeben, nun solle man auch den Umbau „laufen“ lassen. Das ist allerdings nicht die einzige Baustelle, die sich der Stadthalle auftut. Auch in Sachen Heizung muss etwas geschehen, denn es gibt keine Ersatzteile mehr für die bestehende Anlage. Im Stadtbauamt werden daher derzeit verschiedene Alternativen geprüft. Eine davon wäre die Nutzung der Abwasserwärme des Hauptsammlers. Mit dieser Idee rannte der Bürgermeisters bei Helga Betz (Grüne) offene Türen ein. Darüber hinaus zeigte sie sich davon überzeugt, dass der Umbau die Stadthalle aufwerten werde.

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