Unterwurmbach: Standortfrage noch nicht geklärt

17.5.2018, 06:31 Uhr
Der Haltepunkt Unterwurmbach könnte nahe der Eisenbahnüberführung im östlichen Ortsbereich eingerichtet werden.

© Jürgen Eisenbrand Der Haltepunkt Unterwurmbach könnte nahe der Eisenbahnüberführung im östlichen Ortsbereich eingerichtet werden.

Allerdings, so betonen beide Kommunalpolitiker, über den genauen Standort des Zusätzlichen Haltepunkts der Hesselbergbahn, die ab dem Jahr 2024 wieder von der Altmühlstadt Gunzenhausen in die Wörnitzstadt Wassertrüdingen rollen soll (wir berichteten in unserer gestrigen Ausgabe), müsse man sich noch unterhalten.

Winter, den das Thema schon länger beschäftigt, favorisiert eine "große Lösung". Ihm schwebt vor, den Halt hinter der Raiffeisenbank in Höhe des Kinderspielplatzes einzurichten — inklusive eines Durchstichs durch den Bahndamm, der altes Dorf und Siedlung verbinden könnte. "Der Standort wäre total geeignet."

Parkplätze gebe es bereits am nahegelegenen Friedhof, weitere könnten auf städtischem Grund angelegt werden, sodass der Halt Unterwurmbach auch zu einem Park & Ride-Bahnhof ausgebaut werden könnte, der von Schülern und anderen Fahrgästen aus Wald, Oberwurmbach, Aha, Edersfeld und Pflaumfeld angefahren werden könnte. Das brächte auch eine Entlastung für die Parksituation am Bahnhof Gunzenhausen mit sich.

Der Nachteil: Diese Lösung wäre wegen des Durchstichs erheblich teurer als die beiden Varianten, die bislang ins Auge gefasst sind. Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) plant, den Halt entweder an der Bahnüberführung nahe dem Schützenhaus zu bauen — oder am unbeschrankten Bahnübergang in der Hauptstraße. Die BEG beabsichtigt, den 90 Meter langen Bahnsteig unter anderem mit einem Blindenleitsystem, dynamischer Fahrgastinformation (optisch und akustisch), einem Wetterschutz mit Sitzgelegenheiten Vitrinen für die Fahrgastinformation auszustatten.

Beide Standorte überzeugen Winter wegen ihrer dezentralen Lage nicht. Der Halt am Schützenhaus sei zudem auch "bautechnisch sehr aufwändig und teuer". Und auch Bürgermeister Fitz sähe es lieber, wenn der Bahn-Halt mehr ins Zentrum von "Worma" rücken würde: "Das wäre die charmantere Lösung".

Auch der unbeschrankte Bahnübergang in der Hauptstraße im Westen des Dorfs kommt für den Haltepunkt in Frage.

Auch der unbeschrankte Bahnübergang in der Hauptstraße im Westen des Dorfs kommt für den Haltepunkt in Frage. © Jürgen Eisenbrand

An einen Durchstich freilich glaubt der Rathaus-Chef nicht: "Das wäre zwar schön, ist aber wohl zu teuer", glaubt Fitz. Damit bewege man sich "im Millionenbereich, das wird die Bahn nicht finanzieren". Winters Kalkulation bewegt sich leicht unter dieser Kostenschätzung, er rechnet mit etwa 800 000 Euro dafür, "dass man Alt-Dorf und Siedlung an dieser Stelle zusammenbringen" könnte.

Fitz favorisiert stattdessen einen barrierefreien Zugang über Rampen von beiden Seiten der Bahntrasse, wobei die Fahrgäste aus der einen Richtung dann gegebenenfalls das Gleis überqueren müssten, um zuzusteigen: "Das funktioniert anderswo ja auch." Generell hält er den neuen Bahnhof Unterwurmbach jedenfalls für ein gutes "zusätzliches Angebot", mit dem auch das Gewerbegebiet Scheupeleinsmühle gut an die Bahnstrecke angebunden wäre.

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