H&M entlässt 800 Mitarbeiter - es trifft gezielt junge Mütter

26.1.2021, 14:23 Uhr

Schon seit einiger Zeit treibt H&M den Konzernumbau massiv voran. Das Ziel ist, das Online-Geschäft stark voranzutreiben, außerdem macht die Corona-Pandemie dem Unternehmen zu schaffen.

Bereits im Herbst 2020 kündigte Helena Helmersson, Geschäftsführerin des schwedischen Mode-Riesen, an, weltweit 250 Filialen zu schließen. Nun setzt das Unternehmen gezielt in Deutschland den Rotstift an.

Kündigungen bei H&M: Darum trifft es vor allem junge Mütter

800 Mitarbeiter will H&M nach Informationen des Business Insider hierzulande entlassen. In dem Freiwilligenprogramm, das die Geschäftsführung dem Gesamtbetriebsrat vorgelegt hat, werden Angestellte in Elternzeit als prädestiniert für Entlassungen genannt. Dem Bericht zufolge sind das hauptsächlich junge Mütter.


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Dass es ausgerechnet sie treffen soll, ist kein Zufall: Sie können oder wollen nicht zu den umsatzstarken Zeiten am Abend oder an Samstagen arbeiten. Währen der Elternzeit sind die Mitarbeiterinnen zwar vor Kündigungen geschützt, sobald sie aber wieder ins Unternehmen zurückkehren, können sie entlassen werden.

H&M-Entlassungen: Gewerkschaft äußert sich deutlich - "Schwäche ausnutzen"

Die Gewerkschaft ver.di kritisiert das deutlich. "H&M-Deutschlandchef Thorsten Mindermann verhält sich wie ein Unternehmenspatriarch, der Entscheidungen über die Köpfe von Frauen hinweg trifft", sagt Cosimo-Daniano Quinto aus der ver.di-Bundesfachgruppe Einzelhandel gegenüber Business Insider.


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"Im Grundgesetz heißt es klipp und klar: Jede Mutter hat Anspruch auf den Schutz und die Fürsorge der Gemeinschaft. Eigentum verpflichtet daher auch Unternehmen wie H&M, Frauen in Elternzeit und berufstätigen Müttern familienfreundliche Arbeitszeiten zu ermöglichen, anstatt ihre Doppelbelastung als Schwäche auszunutzen und zu versuchen, sie auf die Straße zu setzen."

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