Saison neigt sich dem Ende zu

Pilze sammeln, aber richtig: Diese Tipps sollten Sie beachten

22.10.2023, 14:42 Uhr
Wer sich auskennt, kann ab dem Spätsommer im Wald fette Beute machen - dabei sollte man allerdings den ein oder anderen Rat befolgen.

© Ella Distel Wer sich auskennt, kann ab dem Spätsommer im Wald fette Beute machen - dabei sollte man allerdings den ein oder anderen Rat befolgen.

Der wichtigste Rat, den Ursula Hirschmann von der Abteilung für Pilz- und Kräuterkunde bei der Naturhistorischen Gesellschaft Nürnberg allen Pilzsammlern gibt, ist eigentlich ganz simpel: "Essen Sie nur die Speisepilze, die Sie kennen und zu 100 Prozent identifizieren können." Schon beim geringsten Zweifel, ob der Pilz wirklich essbar ist, empfiehlt Hirschmann: "Besser Finger weg."

Denn unter den Pilzen gebe es so manch hinterlistigen Gesellen. Den "Spitzgebuckelten Raukopf" aus der Familie der Schleierlinge zum Beispiel. Wer den isst, merkt zunächst einmal gar nichts. Keine Übelkeit, keine Beschwerden. Nach zehn Tagen oder gar erst nach drei Wochen kommt es dann aber so richtig dick. Der Betroffene kann kein Wasser mehr lassen, die Nieren versagen. Das kann tödlich sein.

Auch vor der ein oder anderen alten Hausregel warnt Hirschmann. Eine etwa besagt, man solle die Pilze zusammen mit Zwiebeln kochen und einen Silberlöffel in den Topf halten. Verfärbt sich der, wären die Pilze giftig. "Das stimmt einfach nicht", sagt Hirschmann. Wichtig aber sei, Pilze vor dem Verzehr unbedingt ausreichend lange zu kochen oder zu braten, mindestens 15 Minuten, am besten 20. Roh seien Pilze nicht genießbar.

Wer noch keine allzu große Erfahrung hat, sollte sich beim Pilzesammeln zunächst auf die Röhrlinge konzentrieren. Dazu zählen zum Beispiel Maronen, Steinpilze und Rotkappen.

Zudem gibt es regelmäßig eine öffentliche Pilzberatung im "Pilzturm" beim Naturhistorischen Museum am Marientorgraben 8 in Nürnberg. Hier können sich Pilzsammler ihre mitgebrachten Exemplare kostenlos erklären lassen. Die Pilze sollten im besten Fall frisch geerntet sein, sonst seien Speisepilze oft nicht mehr genießbar, erklärt Ursula Hirschmann. Wer schnellen Rat braucht, kann auch die Pilzauskunftsstellen der Naturhistorischen Gesellschaft aufsuchen. Die sind selbst am Wochenende erreichbar.

Zudem bietet die Abteilung für Pilz- und Kräuterkunde auch regelmäßig Pilzlehrwanderungen an. Alle Veranstaltungen der Abteilung für Pilz- und Kräuterkunde sowie eine Liste der Pilzauskunftsstellen gibt's auf www.nhg-nuernberg.de

Verwandte Themen


Keine Kommentare