Windeln, Schlafsäcke und Pflaster
Hilfe für die Ukraine: An diesen Orten in der Region können Sie Spenden abgeben
2.3.2022, 16:06 Uhr
Rund 667 000 Menschen sind in den vergangenen Tagen schon aus der Ukraine in die Nachbarländer geflohen, meldet das Hilfswerks UNHCR. Hunderttausende sind noch auf der Flucht vor der neuen Gewalt innerhalb des Landes. Das Hilfswerk schätzt, dass bis zu vier Millionen Flüchtlinge aus der Ukraine fliehen könnten. In der Region herrscht große Einigkeit darüber, dass diesen Menschen geholfen werden muss. In kürzester Zeit wurden in den Städten und Gemeinden zahlreiche Hilfsangebote und Sammelaktionen gegründet, die Spenden für die Menschen in der Ukraine und den Geflüchteten annehmen.
Benötigt werden vor allem Hygieneartikel, Babyprodukte, haltbare Lebensmittel, Verbandsmaterial, und Campingausrüstung wie Isomatten, Decken, Taschenlampen und Powerbanks. Das geht aus den Aufrufen der Initiativen, Organisatorinnen und Organisatoren auf den sozialen Netzwerken und deren Webseiten hervor. Einige von ihnen weißen darauf hin, dass keine Kleidung mehr gebraucht werde.
An diesen Stellen in der Region können Sachspenden abgegeben werden. Die folgende Liste ist eine Aufzählung an Angeboten und gewährleistet keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
In Nürnberg werden am Hallplatz 15-19, in den Räumen der FDP (4. OG), Hilfsgüter gesammelt, die dann über ein Netzwerk der Vereine Bamberg UA, Allianz für ein freiheitlich-demokratisches Russland und "Ost Anders" an die polnisch-ukrainische Grenze gebracht werden. Abgabezeiten sind Montag bis Freitag von 16 bis 20 Uhr und Samstag und Sonntag von 15 bis 19 Uhr. Die Aktion geht voraussichtlich noch bis Samstag, 6. März.
In Altdorf im Landkreis Nürnberger Land hat Willi Hammerbacher hat das Hilfsprojekt "Altdorfer für die Ukraine" ins Leben gerufen. Im Bauhof in der Neumarkter Straße 47 nimmt er Sachspenden entgegen, die dann zu einer zentralen Sammelstelle gebracht werden. Die Abgabe ist an folgenden Terminen möglich: Samstag, 5. März, von 16 bis 18 Uhr, Dienstag, 8. März, von 16 bis 18 Uhr und Donnerstag, 10. März, von 16 bis 18 Uhr.
In Erlangen können im Gasthauses Drei Linden- Zum Krapp in der Alterlanger Straße 6 noch bis Donnerstag, 3. März 2022 um 20 Uhr, Sachspenden abgegeben werden. Der Junior-Chef des Wirtshauses hat die Aktion mit dem befreundeten Notfallmediziner Falk Stirkat ins Leben gerufen. Am Freitag, 4. März, bringen mehrere ehrenamtliche Helfer die Spenden mit mehreren LKW, Rettungswagen und Bussen an die polnisch-ukrainische Grenze.
Im Röttenbach im Landkreis Erlangen werden an der Bauhofhalle am Rathausplatz ab Mittwoch, 2. März, von 9 bis 12 Uhr und von 16 bis 18 Uhr Sachspenden eingesammelt. Diese sollten am besten schon in Kisten verpackt sein.
Auch in Heßdorf hat die Verwaltungsgemeinschaft (VG) mit der Flüchtlingshilfe e. V. Heßdorf eine Aktion ins Leben gerufen. Ab Mittwoch, 2. März, können während der Öffnungszeiten der VG im Rathaus Heßdorf dringend benötigte Dinge abgeben werden. Es wird darum gebeten, diese schon in Kartons zu verpacken und zu beschriften, um die Transportvorbereitungen und die Zollkontrollen zu vereinfachen.
Im Tierheim Oberndorf in der Gemeinde Pommersfelden können Futter- und Tierbedarfsspenden abgegeben werden. Dienstags, Donnerstags und Samstags, jeweils von 15 bis 17 Uhr werden diese angenommen. Gebraucht wird Tierfutter jeglicher Art, Decken für Hunde und Katzen, Hundegeschirre und -leinen sowie Transportboxen, Näpfe, Holzkörbe, Teppiche, Toiletten oder Hasenkäfige.
In Roth will Yevheniia Frömter Frauen und Kinder an den Grenzübergängen unterstützen und sammelt Schuhkartons mit elementaren Dingen, wie Hygieneartikel und Kinderspielzeug. Diese können zwischen 10 und 19 Uhr im SchlossParkCenter in der Hauptstraße abgebeben werden. Auch örtliche Supermärkte, Banken und Organisationen beteiligen sich an der Aktion. Die Kartons sollen mit einem Transporter an die polnische Grenze geschickt werden.
In Wendelstein hat die Marktgemeinde und der Helferkreis eine Sammelaktion gestartet. Bürgerinnen und Bürger, die helfen wollen, können Sachspenden von Montag bis Donnerstag von 8 bis 16 Uhr sowie am Freitag von 8 bis 12 Uhr am Bauhof in der Wilhelm-Maisel-Straße 5 anliefern. Anmeldung und Rückfragen unter der Telefonnummer 09129 401210. Momentan werden Matratzen, Bettzeug, Bettwäsche, Decken und Schlafsäcke benötigt.
In Schwabach können sich Menschen, die Flüchtlingen in irgendeiner Form helfen wollen, an die Stadt wenden unter der Telefonnummer 09122 860421 oder per Mail an buergerengagement@schwabach.de. Gesucht werden Dolmetscherdienste, Hilfsgüter oder Wohnraum. Die Angebote werden zunächst gesammelt und je nach Bedarf in den kommenden Tagen und Wochen abgerufen.
Die evangelische Kirchengemeinde St. Martin in Schwabach sammelt im Foyer des Evangelische Haus in der Wittelsbacher Straße 4 Sachspenden in Form von Bettwäsche, Handtüchern, Hygieneartikeln, Tampons, Binden, Babynahrung, Einmalwindeln und Waschmittel. Auch um finanzielle Spenden wird gebeten.
In Fürth sammelt die Schaustellerfamilie Dölle und Mia Stadelmann im Gasthaus "Grüner Baum", Gustavstraße 34, die ganze Woche Sachspenden, die an die ukrainische Grenze gebracht werden sollen. Kleidung werde momentan keine benötigt, Baby- und Hygieneartikel, Schlafsäcke und Isomatten sowie haltbare Nahrungsmittel hingegen schon. In der Facebook-Gruppe "Wohin in Fürth?" kann man sich informieren, was benötigt wird.
Zwar gibt es in Fürth keine Sammelstelle von der Stadt. Aber unter fluechtlingshilfe@fuerth.de kann man Hilfsangebote wie Sachspenden, Transport, Geldspenden oder sonstige Unterstützung melden. Dann werde man an die richtige Stelle weitergeleitet. Im Landkreis Fürth läuft das selbe Angebot über die E-Mail-Adresse ukrainehilfe@lra-fue.bayern.de. Gesucht werden vor allem Menschen, die ukrainisch oder russisch sprechen.
Die Stadt Stein hat mit dem Sozialverein Lichtblick eine Annahmestelle für Hilfsgüter eingerichtet. Zu finden ist sie bei der Steiner Tafel in der Hauptstraße 53. Annahmezeiten sind voraussichtlich Dienstag und Donnerstag jeweils von 17 bis 19 Uhr.
Die Unterstützungsbereitschaft ist groß. An vielen Sammelstellen wurden schon nach kürzester Zeit stapelweise Kartons mit Kleidung und anderen Hilfsgütern abgegeben. Doch bei vielen großen Organisationen sind Sachspenden gar nicht erwünscht. "Sachspenden verursachen große Verwaltungs- und Transportkosten. Für die Soforthilfe in Krisengebieten und nach Katastrophen kaufen wir die Hilfsgüter vor Ort oder in den Nachbarländern. Damit sparen wir unnötige Kosten für Logistik und Transport", sagt Achim Reinke, Pressesprecher der Caritas gegenüber SWR3.
Auch Birte Steigert vom Bündnis "Deutschland hilft" weißt darauf hin, dass sich der Bedarf an Hilfe täglich ändere und Hilfsorganisationen mit Geldspenden mehr bewirken können als mit gespendeten Gütern. Es sei nicht nur schwierig, Sachspenden über die Grenze zu bringen, auch sei es für die heimische Wirtschaft besser, benötigte Mittel vor Ort einzukaufen.
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