Alligators: Toller Teilerfolg gegen die Tölzer Löwen
09.10.2016, 21:09 UhrZwei Siege zum Auftakt, ein spektakuläres 5:6 am vergangenen Freitag in Deggendorf, der Beginn in der Eishockey-Oberliga Süd hätte für die Alligators wahrlich schlechter verlaufen können. Und nun kam am Sonntag mit dem EC Bad Tölz ein echter Traditionsverein in den Aischgrund. Immerhin sind die Löwen zweimaliger Deutscher Meister (1962 und 1966) und zehnfacher Deutscher Vizemeister – und eine der renommiertesten Nachwuchsschmieden Deutschlands.
Wie die Alligators waren auch die Löwen mit zwei Siegen in die Saison gestartet und sie begannen ihre Auswärtspartie im Aischgrund druckvoll. Florian Strobl und Stefan Reiter kamen schnell zu ersten Gelegenheit durch Distanzschüsse. Mitten in diese erste Drangphase der Löwen fiel der Führungstreffer der Alligators: Erst scheiterte der jüngste HEC-Spieler Lukas Lenk frei vor dem Bad Tölzer Goalie Markus Janka, dann machte es der Älteste besser: Nach Vorlage von Verteidiger Jiri Ryzuk erzielte Routinier Dan Heilman nach gut fünf Minuten das 1:0 für den HEC.
Die Partie war spätestens mit dem Tor ausgeglichen, beeindrucken ließen sich die Löwen aber nicht. Schon kurz nach dem Treffer passte Johannes Sedlmayr in die Mitte auf Jordan Baker, der dort völlig frei zum Schuss kam – HEC-Goalie Philipp Schnierstein konnte aber parieren. Nachdem die Höchstadter zu viele Spieler auf dem Eis hatten, mussten sie ab der 11. Minute zwei Minuten in Unterzahl spielen. Im Powerplay zeigten sich die Gäste brandgefährlich – und wenig überraschend war es das Duo Sedlmayr und Baker, das für den Ausgleich sorgte. Wieder war Sedlmayr der Vorlagengeber und Baker der Schütze, dieses Mal traf er allerdings aus spitzem Winkel durch die Schoner von Schnierstein hindurch ins Tor.
Nachdem sowohl Höchstadt als auch Bad Tölz noch zu weiteren Chancen kamen, ging das 1:1 zum Ende des ersten Drittels in Ordnung.
Die Alligators starteten in Unterzahl in den zweiten Abschnitt, und auch wenn Bad Tölz das Powerplay nicht nutzen konnte, begannen die Löwen stark. Sie spielten druckvoll, passsicher, gingen ein hohes Tempo und leisteten sich kaum Abspielfehler. Kurz: Sie verlangten dem HEC alles ab und schnürten die Gastgeber zeitweise in deren eigener Hälfte ein. Die Alligators versuchten immer wieder mit Befreiungsschlägen in Form von Kontern für Entlastung zu sorgen, doch dafür gerieten die Zuspiele meist zu ungenau. Auch ihr Überzahlspiel konnten die Höchstadter nicht ausspielen, obwohl es im zweiten Drittel drei Mal die Gelegenheit gab. Nach Ende des ersten Powerplays geriet der HEC stattdessen in der 29. Minute in Rückstand. Dan Heilman hatte nach einem Konter im Alleingang den Puck verloren, im Gegenzug traf Franz Mangold zur nicht unverdienten Führung für die Löwen. Und doch: Der Ausgleich war für den Aufsteiger aus dem Aischgrund durchaus zum Greifen nah – nach knapp 16 Minuten im zweiten Drittel traf Martin Vojcak in Überzahl nur den Pfosten.
Im letzten Drittel musste der HEC zunächst zwei Unterzahlsituationen – Babinsky und Lenk waren in der Kühlbox – überstehen, bevor er wieder ins Spiel fand. Dass sich die Bad Tölzer etwas zurückzogen, eröffnete dem HEC Möglichkeiten. Die beste Chance hatte Tomas Rousek, der völlig frei vor Janka nur in dessen Handschuhe zielte. Auch Martin Vojak hätte für den Ausgleich sorgen können, sein Distanzschuss sprang dem Bad Tölzer Goalie über die Handschuhe, von dort aber auch über das Tor.
Es war kurz vor Schluss noch einiges an Aufregung geboten: Babinsky und Petrak auf Höchstadter, Wallleitner und Frank auf Tölzer Seite lieferten sich eine Keilerei. Dass bei den Löwen Stefan Reiter wegen Spielverzögerung für zwei Minuten auf die Strafbank musste, zeigte nur, dass sich die Löwen ihres Sieges alles andere als sicher waren. Dazu blieb Höchstadt zu gefährlich, seine Überzahl konnte der HEC allerdings nicht nutzen.
Auch dass Spielertrainer Daniel Jun kurz vor dem Ende noch Torhüter Schnierstein für einen sechsten Feldspieler vom Eis nahm, schien zunächst nichts zu bringen. Und dann doch: Drei Sekunden standen noch auf der Uhr, als zunächst Rousek am Goalie der Löwen scheiterte, Heilman legte dem Tschechen aber noch einmal auf – und der traf tatsächlich zum Ausgleich.
In der Overtime, in der Drei gegen Drei gespielt wurde, war Höchstadt mit dem Tor in letzter Sekunde im Rücken das aktivere Team. Simon Knaup und Heilman scheiterten an Janka. Doch im Gegenzug fingen sich die Alligators einen Konter ein, Endraß sorgte so doch noch für einen Bad Tölzer Sieg. Allerdings nur einen nach Verlängerung – den Punkt, den es für das Unentschieden gibt, hatte sich der HEC redlich erkämpft.
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