Die Verkörperung von Musik

19.3.2011, 09:22 Uhr
Die Verkörperung von Musik

© Edgar Pfrogner

Rund 100 Gäste aus allen Bereichen des öffentlichen Lebens haben eine an musikalischen Höhepunkten reiche Veranstaltung erlebt. Landrat Eberhard Irlinger führte durch den Abend.

In seiner Laudatio erinnerte der Landrat auch an jene Phase, welche zukunftsweisend für Thomas Finks musikalische Bestimmung wurde, als er nämlich bei amerikanischen Militärmusikern den Jazz kennen und lieben lernte. Irlinger griff einen vorher formulierten Satz des Cellisten Karl-Heinz Busch auf: „Du machst nicht nur Musik, Du bist Musik.“ Fink habe aus seiner Begabung Wunderbares gemacht und sei einer der bekanntesten Künstler nicht nur im Landkreis, sondern in ganz Deutschland geworden. Irlinger: „Dafür danken wir Dir und zeichnen Dich gerne mit dem Kulturpreis des Kulturvereins Erlangen- Höchstadt aus.“

Der sichtlich gerührte Thomas Fink meinte bei seinem Dank unter anderem, dass ihm „so viel Ehre schon etwas peinlich“ sei. Er wäre ziemlich nervös gewesen, doch mit der Musik anderen Menschen eine Freude zu machen und diese auch anderen zu vermitteln, sei eine wunderbare Aufgabe.

Die Verkörperung von Musik

© Edgar Pfrogner

Eröffnet hatte den Abend ein Schlagzeugsolo des Würzburger Musikdozenten Bernd Kremling, eines langjährigen musikalischen Weggefährten Finks. Auf Wunsch des Preisträgers folgte dann ein musikalischer Beitrag des Landrats zunächst auf dem Hackbrett, dann mit der Gitarre, natürlich mit volkstümlichen Weisen, wofür er kräftigen Applaus erhielt. „Vor so vielen Musikkapazitäten selber zu spielen, dass hat mich schon etwas nervös gemacht“, bekannte Eberhard Irlinger.

Es folgte ein erstes Herantasten an die Jazzmusik, dargeboten von Ariane Ranger (Saxofon), Doris Wiening (Klavier), Fink-Enkel Oliver Dannhauser (Bass) sowie Kremling am Schlagzeug. Mit dem Keith Jarrett-Titel „Memories of Tomorrow“ wurden nun auch jene Ehrengäste ohne Nähe zum Jazz an die Musik heran geführt, welche die musikalische Welt für Thomas Fink bedeutet. Das Quartett hatte dann eine bemerkenswerte Überraschung für ihn parat, einen von Doris Wiening komponierten Blues.

Ein Musikgenuss ganz anderer Art ein „ungarischer“ Satz aus einem Haydn-Klaviertrio wurde nachfolgend von Fink-Sohn Gerald Fink am Flügel sowie den ehemaligen Bamberger Symphonikern Karl-Heinz Busch (Cello) und Max Kienastl (Geige) ungeprobt, doch vollendet vorgetragen.

Klassisch ging es weiter. Gerald Fink mit Ehefrau Margit Nahr-Fink (Tenor-Blockflöte) trugen eine Sonatine vor, welche Gerald Fink selbst komponiert hatte. Als dann die 16-jährige Fink-Enkelin und Pianistin Annika Dannhäuser die Zuhörer mit Chopins „Militärpolonaise“ verzauberte, wurde deutlich, wie sich Musik als „Roter Faden“ von der Enkelin über den Sohn bis zum Oberhaupt durch die Familie zieht.

Lange von den Gästen ersehnt, setzte sich Fink schließlich selbst an den Flügel und fasste seine Gefühle zwischen Demut, Freude und Stolz in eine swingende Improvisation. Zusammen mit dem bald 80-jährigen Max Kienastl, Oliver Dannhäuser, Bernd Kremling und Ariane Ranger gab es meisterlich gespielte Standards als Sahnehäubchen: „Autumn Leaves“, „Cheek to Cheek“, „Mercy Mercy“ und „Take Five“.