Feuerwehr Neuhaus: Inklusion im Einsatz

5.11.2019, 06:00 Uhr
Feuerwehr Neuhaus: Inklusion im Einsatz

"Wir haben uns im Führungskreis allgemein überlegt, was Inklusion für uns bedeutet und wie wir im aktiven Dienst damit umgehen", erklärt Kommandant Erwin Bergner. Über diese allgemeinen Grundsätze hinaus, eine Art interne Dienstanweisung, werden künftig für jeden Kameraden mit einer Behinderung die individuell sinnvollen Einsatzmöglichkeiten definiert – eine Vorgehensweise, die anderen FFWs im Landkreis als vorbildliches Beispiel dienen könnte.

Die Feuerwehr Neuhaus hat bisher sehr gute Erfahrungen mit der Integration gemacht und ist froh über jeden noch so kleinen, aber immer wertvollen Beitrag zum aktiven Dienst.

"Rainer Staudigel hat ein großes Fachwissen, findet alle Utensilien sehr schnell und ist absolut zuverlässig", lobt Patrick Sorger, stellvertretender Kommandant. "Er ist bei Einsätzen immer dabei, meist im Hintergrund zur Absicherung, und wird auch von den Kameraden voll akzeptiert."

Die Freude an der Feuerwehrarbeit ist dem 43-Jährigen anzusehen, er trägt die Uniform mit Stolz und hat nach hartnäckigem Nachfragen sogar einen eigenen Piepser bekommen. Staudigel arbeitet bei den Barmherzigen Brüdern in Gremsdorf im Bereich Landschaftspflege und wohnt mit Unterstützung von Betreuerin Vera Feuerlein alleine in Neuhaus. Er war bereits früher schon in Trabelsdorf bei Bamberg als Feuerwehrmann aktiv und hilft auch gerne bei allen Veranstaltungen des Feuerwehrvereins, freut sich Vorsitzende Waltraud Burkhardt. "Bei den Bauarbeiten fürs Feuerwehrhaus kam er immer vorbei und zeigte insgesamt großes Interesse, da haben wir ihn 2012 bei uns aufgenommen", erinnert sich Kommandant Bergner. Der zweite Kamerad, für den jetzt mögliche Einsatzbereiche definiert wurden, ist Humberto Barros. Der 54-Jährige portugiesischer Abstammung ist schon über 25 Jahre Mitglied der FFW Neuhaus, aber kann nach einem schweren Arbeitsunfall seinen gewohnten Tätigkeiten nicht mehr nachkommen.

 

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