Auftrag für Forsa

Feuerwerk-Umfrage aus Schlüsselfeld: Mehrheit möchte an Silvester weiterhin privat böllern

10.7.2021, 08:05 Uhr
Silvestergefühle: Diese Collage zeigt eine Familie beim Feuerwerk schauen. Wie denkt die Mehrheit der Deutschen über privates Böllern? Das wollte die Firma Röder Feuerwerk wissen und hat eine Umfrage in Auftrag gegeben.  

© Röder Feuerwerk Handelgesellscha, Röder Feuerwerk Handelgesellscha Silvestergefühle: Diese Collage zeigt eine Familie beim Feuerwerk schauen. Wie denkt die Mehrheit der Deutschen über privates Böllern? Das wollte die Firma Röder Feuerwerk wissen und hat eine Umfrage in Auftrag gegeben.  

Das coronabedingte Abgabeverbot von Feuerwerkskörpern zu Silvester 2020 hatte die Debatte befeuert. 95 Prozent des Jahresumsatzes hat die Firma Röder damals eingebüßt. Der Inhaber wollte jetzt genau wissen: Wohin fliegt die Rakete? Wollen die Leute überhaupt noch Böller und Co.? "Manche Ergebnisse haben mich wirklich überrascht", sagt der Pyrotechniker.

Da ist zum einen das klare Bekenntnis zum Silvesterfeuerwerk. Bei der telefonischen Umfrage, die das Meinungsforschungsinstitut Forsa in Röders Auftrag durchgeführt hat, stimmten einer Pressemitteilung zur Folge 80 Prozent der Befragten für den Erhalt von privatem Silvesterfeuerwerk. Bundesweit hat Forsa 1000 Bürger im Alter von 18 bis 69 Jahren befragt. Dabei wurden auch Aspekte wie Feinstaub, Müll, Tierwohl und Umweltschutz berücksichtigt. "Uns war es wichtig, das alles abgefragt wird", sagt Heiko Röder, dessen Firma für die Umfrage rund 15.000 Euro aufgebracht hat.

Zustimmung mit Einschränkung: Befragte für Verbotszonen und weniger Lärm

Etwas mehr als die Hälfte der Befragten, die prinzipiell gegen ein Verbot von privatem Feuerwerk sind, plädieren für Einschränkungen durch Verbotszonen oder weniger lautes Feuerwerk. Solche Zonen in den Innenstädten hält auch Heiko Röder für sinnvoll, um Gefährdungen und Belästigungen zu reduzieren. "Die Hersteller haben in den letzten Jahren zudem ihre Produktpalette stark um geräuschärmerer Feuerwerkskörper erweitert", betont er.

Ergänzend zu ihrer Einstellung zu Silvester-Feuerwerk wurden die Umfrage-Teilnehmer auch zu ihrem Kaufverhalten in den letzten fünf Jahren befragt. Dabei war zu beobachten, dass Haushalte mit jüngeren Befragten deutlich häufiger Silvester-Feuerwerkskörper kauften. Und wer es nicht tat, nannte als Hauptgrund "Geldverschwendung", "Umweltschutz" und an dritter Stelle "kein Interesse an Silvester-Feuerwerk".


Feuerwerkshändler zu Verbotsdebatte: "Viel Heuchelei im Spiel"


Die Umfrage widmete sich auch umfangreich den Verletzungen durch Feuerwerkskörper. Einer von zehn Befragten berichtet, schon einmal selbst eine Verletzung davon getragen zu haben, jedoch 80 Prozent davon so gering, dass sie selbst oder jemand in ihrer Nähe diese versorgen konnte. Das hat Heiko Röder erwartet. Er betont: "In Deutschland zugelassene Schwarzpulver-Böller können keine Gliedmaßen abtrennen - auch wenn es immer noch viele Menschen gibt, die das glauben." Mediale Aufmerksamkeit bekämen aber meist nur "die sehr seltenen schweren Fälle, verursacht durch illegale Pyrotechnik".


Tonnenweise Schwarzpulver: Bei Feuerwerk Röder stapeln sich die Raketen


Das Abbrenne von Feuerwerkskörpern setzt Feinstaub frei - daher widmete sich die Umfrage auch diesem Thema. Rund zwei Drittel der Befragten (69 Prozent) sind der Meinung, dass Feuerwerk im Vergleich zu anderen Quellen sehr viel Feinstaub erzeugt. Parallel dazu stimmen aber auch 40 Prozent der Aussage zu, Feinstaub sei zwar bedenklich, aber das bisschen, das durch das Silvesterfeuerwerk einmal im Jahr freigesetzt werde, sei für die Gesundheit der Menschen irrelevant. "Dass ein Teil der Befragten beiden Aussagen zustimmt, lässt schon erkennen, dass beim Thema 'Feinstaub' viel Unsicherheit herrscht", meint Heiko Röder. Mittlerweile gebe es eine wissenschaftliche Untersuchung dazu, wonach die tatsächliche Menge an Feinstaub durch Feuerwerk drastisch geringer sei als bisher vermutet.

Abschließend wurde nach der Einschätzung gefragt, wie gefährlich Feuerwerk für Tiere sei, wenn es in deren Nähe gezündet wird. Der Aussage "Tiere werden öfter oder häufig kurz gestresst, nehmen aber keinen dauerhaften Schaden" stimmten 77 Prozent der Befragten zu. "Bemerkenswert ist, dass sich Tierhalter in ihrer Einschätzung nicht von Befragten ohne Haustiere unterscheiden", meint Röder. "Eindeutige 78 Prozent der Haustierbesitzer plädieren für ein Silvester mit Feuerwerk."

Keine Kommentare