Höchstadt: Linksjugend protestiert gegen Treffen der AfD

5.3.2020, 16:29 Uhr
Höchstadt: Linksjugend protestiert gegen Treffen der AfD

© solid Erlangen

In der entsprechenden Pressemitteilung heißt es: "Im Zuge des Kommunalwahlkampfs wollte die AfD in der Aischtalhalle in Höchstadt eine Wahlversammlung abhalten. Dagegen formierte sich Widerstand durch uns und andere antifaschistische Zusammenhänge. Zusammen veranstalteten wir die Gegenkundgebung 'Solidarität statt Hetze'." Eine Gegenkundgebung, die insofern ins Leere lief, als die AfD ihr Treffen in der Aischtalhalle zuvor abgesagt hatte.

Siegfried Ermer, Vorsitzender des AfD-Kreisverbands Erlangen/Erlangen-Höchstadt, widerspricht der Darstellung der "Linksjugend 'solid Erlangen": "Die Veranstaltung in der Höchstadter Aischtalhalle war kein Wahlkampftermin, sondern eine Art interner Stammtisch." Dieser sei nicht öffentlich, sondern nur für AfD-Mitglieder gedacht gewesen, betonte Ermer im Gespräch mit dieser Zeitung. Man habe sich allerdings entschlossen, die nächsten Veranstaltungen vor der Kommunalwahl konsequent für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

An diesem Samstag, 7. März, und am Samstag vor der Wahl (14. März) betreibt die AfD einen Infostand am Höchstadter Marktplatz (jeweils 9 bis 13 Uhr). Parallel dazu soll es auch einen Informationsstand vor der Commerzbank in der Erlanger Innenstadt geben (9.30 bis 15.30 Uhr). Wahl-Schwerpunktveranstaltung soll der Auftritt des AfD-Europa-Parlamentariers und Bundessprechers Jörg Meuthen sein, der am kommenden Donnerstag, 12. März, 19 Uhr (Einlass ab 17.30 Uhr), in der Höchstadter Fortuna-Kulturfabrik spricht.

Widerstand gegen Meuthen-Auftritt

Gegen Meuthens Auftritt formiert sich derzeit bereits Widerstand unter anderem von einem Bündnis namens "Courage Erlangen", in dem sich unter Federführung des Deutschen Gewerkschaftsbundes Erlangen/Erlangen-Höchstadt verschiedene Organisationen, Gruppen, Initiativen, Verbände, Parteien, Gewerkschaften und Einzelpersonen zusammengefunden haben.


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Das Bündnis ruft für den 12. März, ab 18.30 Uhr, zur Gegen-Kundgebung auf der Freilichtbühne im Hof der Fortuna-Kulturfabrik auf, getrennt von der AfD-Veranstaltung also nur durch die Rückmauer des Gebäudes. Zum Protest gegen den Aufritt der Vorsitzenden der AfD-Bundesfraktion Alice Weidel waren im Oktober 2018 rund 400 Menschen gekommen.

In seiner Einladung erläutert Organisator Frank Riegler vom DGB Erlangen die Beweggründe für die Demonstration: "Die AfD tarnt sich gerne mit einem konservativ-bürgerlichen Mäntelchen. Tatsächlich wird die von rechtsextremistischen Netzwerken beherrscht. Der thüringische Landesvorsitzende Björn Höcke ist die Gallionsfigur, der (rechtsextreme, Anm. d. Red.) 'Flügel' tritt zunehmend öffentlich auf. In den verschiedenen Strömungen, Netzwerken und Vereinigungen im Unterstützerkreis der AfD geben Rechtsradikale den Ton an", heißt es in der Einladung der "Aktion Courage Erlangen".

 

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