Jürgen Jäkel gewinnt Stichwahl in Großenseebach

GROSSENSEEBACH - Als Wahlleiter und Verwaltungschef Martin Hofmann am Sonntagabend vor der Mehrzweckhalle in Großenseebach das Ergebnis der Bürgermeister-Stichwahl verkündete, brach Jubel los. Denn ein paar Anhänger von Jürgen Jäkel und der neuen Gruppierung "Miteinander für Großenseebach" waren – mit viel Abstand – vor die Halle gekommen, um das Ergebnis zu hören. Letztlich entfielen 902 der insgesamt 1578 Stimmen und damit 57,34 Prozent auf ihn. Christian Schmitt von der CSU erhielt 671 Stimmen und damit 42,66 Prozent.

Ebenfalls mit viel Abstand hatten viele Wahlhelferinnen und Wahlhelfer die Stimmen in der Mehrzweckhalle ausgezählt. Wegen der Corona-Pandemie war im ganzen Freistaat nur Briefwahl möglich gewesen.

Vor zwei Wochen, im ersten Wahlgang, erreichte Jäkel noch 41,73 Prozent der Stimmen, Kontrahent Schmitt 29,97 Prozent.

Die dritte Amtszeit des amtierenden Bürgermeister Bernhard Seeberger (Freie Wähler) wird nun enden. Er hatte im ersten Wahlgang nur 28,30 Prozent der Stimmen erhalten.

Er sei nun erstmal glücklich, sagte ein etwas überraschter Jäkel nach der Ergebnisverkündung. Noch könne er das Ganze noch nicht so recht fassen. Er freute sich über diejenigen, die ihm wie bereits bei der Wahl vor zwei Wochen ihre Stimme gaben und auch über diejenigen, die nun neu ihr Kreuz bei ihm machten. Und diejenigen, die sich nicht für ihn entschieden haben, möchte er in seiner Amtszeit noch überzeugen.

Seine erste Amtszeit wird – wenn sich wegen der Corona-Pandemie keine Fristen verschieben – am 1. Mai starten. "Ein schwieriger Start in einer ganz besonderen Zeit", meinte Jäkel. In nächster Zeit stünden für ihn viele Telefonate an, denn er werde sicher mit Heßdorfs Bürgermeister Horst Rehder und auch dem bisherigen Großenseebacher Amtsinhaber Bernhard Seeberger in Kontakt treten. Er werde sich vielleicht auch, natürlich mit Abstand, wie er betont, in der Verwaltung sehen lassen.

Christian Schmitt sagte am Telefon, dass man bei einem Wahlkampf immer mit einer Niederlage rechnen müsse. Er sei jetzt aber nicht so geknickt und möchte nun gute Arbeit im Gemeinderat machen.