Karpfenkönigin Nina Hock tritt ab
30.08.2019, 07:00 UhrDenn der Phantasie der Köche scheint keine Grenzen gesetzt: "Ich habe Karpfen als Sushi serviert bekommen, süß-sauer, als Suppe, geräuchert und gegrillt", erinnert sich Hock, die vor sieben oder acht Jahren der Liebe wegen von Hemhofen nach Höchstadt gezogen ist. Ihr persönlich sei die klassische Variante, also als halber Gebackener, aber immer noch am liebsten.
Eine klassische Kandidatin für das Amt der Karpfenkönigin hingegen war sie nicht. Zwar sind ihre Großeltern Jäger, ihre Mutter hält Pferde, sie selbst hat in einen landwirtschaftlichen Betrieb eingeheiratet: "Aber Weiher haben wir keine", sagt Hock. "Ich habe Karpfen immer gerne gegessen, aber richtig etwas darüber gewusst habe ich nicht."
Und doch redeten 2016 viele auf sie ein, sich als Karpfenkönigin zu bewerben. "Und irgendwann hat mich dann der Ehrgeiz gepackt", erinnert sich die junge Frau. Sie bewarb sich, las sich ein, so dass sie die Karpfen-Fachfragen bei der Kandidatinnen-Vorstellung mit Leichtigkeit beantworten konnte.
Jetzt, drei Jahre und viele Grußworte später, kann die selbstständige Friseurmeisterin wohl als Fachfrau für den Aischgründer Fisch gelten. Mitnehmen wird sie außer der Erinnerung an ihre Auftritte als Karpfen-Repräsentantin ("die waren auf ihre Weise eigentlich alle schön") und dem tollen Gefühl, viele neue Leute kennengelernt und unter den anderen Produktköniginnen Freundinnen gefunden zu haben, vor allem eine Erkenntnis: "Ein Karpfen paddelt nicht einfach so drei Jahre im Weiher herum. Da steckt viel mehr dahinter und gerade, wenn es heiß ist, müssen die Teichwirte jeden Tag nach ihren Tieren schauen."
Neben all der Wehmut freut sich Nina Hock, die in ihrer Amtszeit auch Mutter geworden ist, aber darauf, künftig wieder etwas mehr freie Zeit zu haben. "Und mal wieder im September in Urlaub fahren zu können", wie sie lachend sagt. Denn das war in den vergangenen Jahren wegen der Saisoneröffnung tabu.
Zwischen den Weihern wird sie aber immer noch anzutreffen sein. Denn ihre Familie bietet in Zusammenarbeit mit den Gästeführern Kutschfahrten durch die Teichlandschaft an - und auf dem Kutschbock sitzt dann eben auch mal Nina Hock.
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