Neuer Corona-Hotspot in Franken: Pflegeheim stark betroffen

Höchstadt - Neuer Corona-Hotspot im Landkreis Erlangen-Höchstadt ist die Senioreneinrichtung BRK Wohnen und Leben in Etzelskirchen. Insgesamt wurden 29 Bewohner und elf Mitarbeiter positiv auf das Virus getestet.

Das macht Rettungsdienstleiter Thomas Heideloff in einer Pressemitteilung bekannt. Fünf Bewohner wurden demnach in ein Krankenhaus verlegt, da sie leichte Symptome einer COVID-19-Erkrankung zeigen.

Der stellvertretende BRK-Kreisgeschäftsführer Jan Pyschny hatte am Freitag bestätigt, dass ein Bewohner infiziert sei und nun nach und nach alle Senioren und Mitarbeiter getestet würden. Diese Reihentests hat das staatliche Gesundheitsamt inzwischen durchgeführt. Pressesprecherin des Landratsamts, Stephanie Mack, stellte in Aussicht, dass die Behörde am Montag weitere Informationen bekanntgeben will.

Gerüchte um Evakuierung

Gerüchte, es habe eine Evakuierung des Heimes gegeben, haben sich nicht bestätigt. Vielmehr wurden die Bewohner innerhalb der Einrichtung voneinander getrennt.

Es gibt verschiedene Bereiche für positiv Getestete, für Bewohner, die als sogenannte Kontaktpersonen 1 gelten sowie für alle anderen. Einige Senioren mussten deshalb jetzt natürlich ihre Zimmer wechseln. "Da ist natürlich viel Redebedarf vorhanden", sagt Heideloff, "und unsere Mitarbeiter erklären immer wieder, um was es geht." Einige Bewohner sind demenzkrank und verstehen nicht, wieso ihre Routine durcheinandergerät.

"Wir sind deshalb auf der Suche nach Mitarbeitern"

Die elf betroffenen Angestellten befänden sich derzeit in häuslicher Quarantäne und fehlen natürlich bei der täglichen Arbeit im Heim. "Wir sind deshalb auf der Suche nach Mitarbeitern", sagt Heideloff. Vier Pflegehilfskräfte sowie drei Ehrenamtliche unterstützen die Arbeit der verbliebenen Pflegerinnen und Pfleger.

Laut Thomas Heideloff gibt es keinen Anhaltspunkt, wie das Virus in die Einrichtung gelangt sein könnte, denn in den vergangenen acht Wochen habe durchgängig ein komplettes Besuchsverbot bestanden. Die COVID-19-Infektion des "ersten" Bewohners war nur aufgefallen, weil er mit Durchfall-Symptomen ins Krankenhaus kam und dort ein Test durchgeführt worden war. Daraufhin war sofort die Trennung der Bewohner erfolgt, versichert der Rettungsdienstleiter.

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