Spix-Aras: 2021 geht’s in die Freiheit

4.3.2020, 16:44 Uhr
Spix-Aras: 2021 geht’s in die Freiheit

© Foto: obs/ACTP e.V.

Entdeckt hatte der Höchstadter die Vogelart 1819 bei einer Forschungsreise in der Caatinga in Ostbrasilien. Er beschrieb den Ara erstmals.

Nun sind 52 gezüchtete Spix-Ara-Papageien in Brasilien eingetroffen. In den nächsten Monaten werden sie dort auf ihre Wiederansiedlung und das weitere Leben in freier Wildbahn vorbereitet. Die Wiederansiedlung des Spix-Ara ist Teil eines größeren Community-Programms in der 2018 zum Schutzgebiet erklärten Caatinga, wo Artenvielfalt und ökologische Landwirtschaft gefördert werden sollen.

Die Tiere waren jahrzehntelanger Wilderei und des Verlusts ihres natürlichen Lebensraums durch Viehzucht und Besiedlung zum Opfer gefallen. Die Zucht schien unmöglich, da nur eine sehr kleine Anzahl von Vögeln überlebt hatte, der genetische Pool zu begrenzt war. So blieben dann auch die ersten Versuche der Nachzucht erfolglos.

2012 etablierte dann die brasilianische staatliche Organisation ICMBio, Institut für den Erhalt von Biodiversität, gemeinsam mit mehreren Partner-Organisationen den Spix’s Macaw Action Plan mit dem Ziel, die Population des Spix-Ara in Gefangenschaft zu erhöhen, dessen Lebensraum zu schützen und seine Wiedereinführung zu fördern.

Im Jahr 2016 startete die gemeinnützige Organisation ACTP, die sich seit ihrer Gründung 2006 dem Schutz, Erhalt und Aufbau bedrohter Papageien-Populationen und deren Lebensräume verschrieben hat, gemeinsam mit ICMBio sowie mit Unterstützung der Belgischen Pairi Daiza Foundation das "Spix Release Project". 2018 wurden dazu alle Spix-Bestände bei ACTP in Berlin zusammengeführt. Mittlerweile ist der gezüchtete Bestand auf 180 gesunde Papageien gestiegen.

Am Dienstag flogen nun die ersten Spix-Aras mit einem eigens für die Vögel und das sie begleitende Team aus Veterinären, Tierpflegern, Biologen, Mitgliedern der brasilianischen Regierung und Kameraleuten gecharterten Flugzeug nach Brasilien. Dort leben sie zunächst in einem 45 Hektar großen Gehege, bevor sie dann 2021 in die Freiheit entlassen werden sollen.