Horch amol: Lisa Badum prophezeit Kopf-an-Kopf-Rennen mit der Union

28.4.2021, 20:30 Uhr

Allzu viel Vertrauen in den "ergrünten" bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder scheint Lisa Badum nicht zu haben. "Was nützt das Bäume zu umarmen, wenn man dabei die Motorsäge in der Hand hat", sagt die Bundestagsabgeordnete im Podcast und speist ihre Einschätzung aus ganz persönlichen Erfahrungen. Badum gehört nämlich zu den vehementen Verfechtern eines Nationalparks Steigerwald und hier hat die CSU bislang keineswegs gezeigt, dass ihr der Schutz der einzigartigen Buchenwälder am Herzen liegen würde. Die momentanen Umfragewerte der Grünen kommen ihr da sehr entgegen, da es in ihrer Partei "klare Beschlusslage" sei, dass der Steigerwald der nächste in Deutschland auszuweisende Nationalpark werden soll.

Dabei legt sie großen Wert darauf, nicht mehr in die Nische einer "Verbotspartei" geschoben zu werden. Vielmehr seien die Grünen eine "echte Bündnispartei" und diese Bündnisse seien in der heutigen Zeit wichtiger denn je. Als Beispiel nennt Lisa Badum die Gespräche sowohl mit den Aktivisten der "Fridays for Future"-Bewegung, als auch mit dem Betriebsrat der Firma Bosch. Die Furcht der Menschen vor dem Verlust der Arbeitsplätze kann sie durchaus verstehen, aber auf die weltweite Entwicklung beispielsweise im Bereich E-Mobilität mit einem "weiter so" beim Verbrennungsmotor zu reagieren, ist aus ihrer Sicht die falsche Antwort. Das werde in vielen Unternehmen inzwischen ganz ähnlich gesehen, weshalb eine "grüne" Wirtschaftspolitik, eher Arbeitsplätze schaffen, als vernichten werde.

Wenngleich Badum der Verkehrswende das Wort redet und auch die CO2-Bepreisung für richtig und wichtig hält, so will sie weder der der "Oma den Flug nach Mallorca" verbieten, noch die Kosten für für klimaschädliche Emissionen den Bürgern aufzwingen. "Mir ist es wichtig, dass die Unternehmen einen gerechten Beitrag entrichten", sagt die Bundestagsabgeordnete. Beim Flugverkehr sollen jene an die Kandare genommen werden, die für den Großteil der Umweltbelastung die Verantwortung tragen: "Vielflieger und Dienstreisen mit Flugzeug" sowie zu billige Flugangebote seien viel umweltschädlicher, als der ein oder andere Flug einer Familie in den Urlaub, so Badum.

Für die Bundestagswahl sieht sie ein Kopf-an-Kopf-Rennen der Grünen mit der Union. Ein schwarz-grünes oder gar grün-schwarzes Bündnis ist für sie als Mitglied des Umweltausschusses im Bundestag keineswegs ausgemacht. "Das Programm der Union liegt ja noch gar nicht vor", sagt Badum leicht spöttisch. Eine mögliche grün-rot-rote Regierung will sie deshalb nicht ausschließen, auch wenn dies für manchen Wähler nach wie vor ein Schreckgespenst darstellt. "Uns geht es darum, die Strukturen so zu verändern, damit sich die Menschen ökologisch verhalten können", lautet ihr Credo und daran misst sie die programmatischen Aussagen der anderen Parteien.

Auf lokaler und regionale Ebene macht sich Lisa Badum auch für die heimische Brauereien stark. Aiwanger und Söder hätten auf die Sorgen der mittelständischen Unternehmen viel zu spät reagiert. Dass gerade jene beiden Parteien, die lange Zeit die Festzelte und Wirtshäuser als ihr Revier betrachtet haben, hier versagen, kreidet sie der bayerischen Regierung massiv an. So konziliant sich Lisa Badum bei dem ein oder anderen Thema gibt, steht ihre Meinung zu zwei Projekten felsenfest: Den Ausbau des Frankenschnellwegs hält sie in der heutigen Zeit für den falsch und zum geplanten Center Parcs am Brombachsee sagt sie: "Das brauchen wir nicht." Doch hören Sie selbst....

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