Kommentar: Critical Mass muss Verantwortung übernehmen

29.7.2020, 17:46 Uhr
Einen Ansprechpartner für die Behörden gab es auch bei der Aktion im Sommer vergangenen Jahres nicht. In Zeiten von Corona greifen Ordnungsamt und Polizei deshalb durch. Gängeln wollen sie die Aktivisten dadurch aber nicht.

© Stefan Hippel, NN Einen Ansprechpartner für die Behörden gab es auch bei der Aktion im Sommer vergangenen Jahres nicht. In Zeiten von Corona greifen Ordnungsamt und Polizei deshalb durch. Gängeln wollen sie die Aktivisten dadurch aber nicht.

Das Nürnberger Ordnungsamt ermöglicht Demos gern – und hat das gerade in den vergangenen Wochen oft bewiesen. Ob Klima-Aktivisten oder Impf-Kritiker: Wer auch immer zu einem bestimmten Thema mobilisieren wollte, der durfte das auch – trotz Corona. Allerdings unter Einhaltung gewisser Regeln – die im Übrigen schon vor der Pandemie galten. So müssen Versammlungen angemeldet werden und die Behörden brauchen einen Ansprechpartner.


Stadt und Polizei appellieren an Rad-Aktivisten


Die Regeln sind klar und deutlich. Eine Initiative aber sträubt sich vehement gegen deren Einhaltung – eine Bewegung, die ihrerseits Regeln fordert, die Radfahrern mehr Raum zugesteht. Die Critical Mass, ein Zusammenschluss von Fahrrad-Aktivisten, radelt schon seit Jahren scheinbar unorganisiert durch die Stadt und hält den Autoverkehr auf. Die Verantwortung dafür will bislang aber niemand von ihnen übernehmen.

Wie verläuft die Strecke? Kommen 50 Aktivisten oder schlängeln sich 3000 Menschen auf ihren Rädern quer durch die Stadt? All das erfuhren die Einsatzkräfte, die sich auch um die Sicherheit der Teilnehmer kümmern müssen, vorab nicht. Ein unhaltbarer Zustand – gerade in Zeiten von Corona. Wer ernst genommen werden will, der muss auch Verantwortung zeigen.

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