Polizei ermittelt gegen Aktivisten

Luft aus SUV abgelassen: "Reifen-Radikale" jetzt auch in Bayern aktiv

Tobi Lang

Redakteur

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8.12.2022, 16:11 Uhr
Mit Bekennerschreiben wie diesem begründen die Aktivisten ihre Aktionen. Autofahrer haben wenig Verständnis dafür.

© The Tyre Extinguishers/Twitter Mit Bekennerschreiben wie diesem begründen die Aktivisten ihre Aktionen. Autofahrer haben wenig Verständnis dafür.

Sie kommen meistens mitten in der Nacht - und öffnen die Ventile von hochmotorisierten Geländefahrzeugen: Die sogenannten "Tyre Extinguishers" sorgen quer durch Deutschland für Ärger. Die Klimaschützer lassen die Luft aus SUVs, dem Klimaschutz wegen - und quasi als Selbstjustiz. Zuletzt nahmen die selbsternannten Aktivisten in einer Nacht gut 900 Fahrzeuge ins Visier.

Bayern blieb größtenteils verschont - bislang. Jetzt aber schlugen die "Tyre Extinguishers" auch im Freistaat zu. Wie die die Polizei berichtet, ließen bislang Unbekannte die Luft aus mindestens elf Fahrzeugen in Haar bei München ab. Der Sachschaden beläuft sich auf rund 200 Euro pro Wagen.

Bekennerschreiben gefunden

Offenbar, so die Polizei, schlugen die Täter zwischen Montag (21 Uhr) und Dienstag (9.45 Uhr) zu, genauere Hinweise, wann die Täter zugange waren, gibt es nicht. Die Ermittler sprechen von einem "staatsschutzrelevantem Delikt" - und vermuten linke Aktivisten dahinter.

An allen Fahrzeugen sei eine Art Bekennerschreiben gefunden wurden - was wiederum auf die "Tyre Extinguishers" schließen lässt. Die Polizei spricht von einer einschlägigen Gruppierung, die hinter der Aktion stecken dürfte. "Achtung, Ihr Spritfresser ist tödlich", heißt es darin - ein Vordruck aus dem Internet, den es mittlerweile in 14 verschiedenen Sprachen gibt. "Sie werden wütend sein, aber nehmen Sie es nicht persönlich. Es liegt nicht an Ihnen, sondern an ihrem Auto." Das fällt den Betroffenen erwartungsgemäß schwer.

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